Statistik der Woche: Ausmaß der weltweiten Abholzung von Wäldern

Die weltweite Zerstörung von Wäldern hat einem neuen Bericht zufolge im vergangenen Jahr zugenommen. Unsere Infografik zeigt einige Details.

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Zerstörung des Waldes

(Bild: Statista)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Die Unversehrtheit unserer Wälder ist entscheidend für das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad bis 2030 zu begrenzen. Im Jahr 2022 erreichte die globale Bruttoentwaldung 6,6 Millionen Hektar, eine Fläche fast so groß wie Bayern, und lag damit 21 Prozent über dem Wert, der erforderlich wäre, um die Entwaldung bis 2030 zu stoppen. Besonders alarmierend ist der Verlust tropischer Primärwälder, der im Jahr 2022 bei 4,1 Millionen Hektar lag. Das geht aus einem Bericht mit dem Titel "Off track and falling behind: Tracking progress on 2030 forest goals" hervor. Der Bericht wurde von mehreren wissenschaftlichen Organisationen und zivilen Verbänden, darunter auch die Umweltstiftung WWF, erstellt.

Mit Ausnahme von Nordamerika haben im vergangenen Jahr alle weiteren Weltregionen ihre Zwischenziele verfehlt. Besonders stark war der Grad der Abforstung in Süd- und Mittelamerika – hier wurde das für 2022 festgelegte Limit um rund 950.000 Hektar überschritten.

(Bild: Statista)

Zudem verursacht die Entwaldung weltweit Millionen Tonnen an Emissionen, beispielsweise durch Brandrodung. Besonders im Amazonasgebiet, aber auch in anderen Teilen Süd- und Mittelamerikas, wurden so etwa 2,2 Milliarden Tonnen an CO₂-Äquivalenten freigesetzt. Auch die asiatischen Abholzungen erzeugten mehr als 1,1 Milliarden Tonnen Treibhausgase. Überdies fehlt mit jedem abgeholzten Baum eine Lebensform, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre bindet.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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Den größten Verlust von Waldfläche verzeichnet in den vergangenen Jahren Brasilien. Zwischen 2018 und 2020 wurden dort durchschnittlich 1,93 Millionen Hektar pro Jahr abgeholzt. 2022 lag die Abholzung mit 2,34 Millionen Hektar sogar deutlich über dem Durchschnittswert. Die gewerbliche Abholzung des Amazonas-Regenwaldes führt in Brasilien immer wieder zu Protesten und ist Gegenstand von Wahlkampfkampagnen.

Auch Indonesien hat im Schnitt der vergangenen Jahre mehr als eine Million Hektar Waldfläche verloren. Der Pazifikstaat ist jedoch das einzige Land unter den vier größten Treibern der Entwaldung, das 2022 unter dem Durchschnittswert von 2018 bis 2020 geblieben ist.

(jle)