Strategische Planung für die Cloud-Migration der Unternehmensdatenbank

Sollen Unternehmensdatenbanken in die Cloud wandern, sind einige Aspekte zu bedenken. Am Anfang des Migrationsprojekts steht natürlich eine durchdachte Planung.

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Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Stefan Schmitt
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Muss über die Cloud noch diskutiert werden? Weit mehr als 80 Prozent aller deutschen Unternehmen nutzen wenigstens ein Cloud-Angebot. Ganze Softwaregattungen wie CRM- oder Office-Pakete sind bereits in die Cloud umgezogen. Ihre Anziehungskraft wirkt auch auf Datenbankmanagementsysteme (DBMS). Alle Hyperscaler bieten relationale oder NoSQL-Datenbanken als Service an und einige Datenbankspezialisten offerieren neben ihren On-Premises-Anwendungen eigene SaaS-Ansätze, wie die beiden weiteren Artikel "Fünf Cloud-native SQL-Datenbanken im Überblick" und "Cloud-Datenbanken der Hyperscaler in der Marktübersicht" zeigen.

Also ab in die Cloud mit der Datenbank? Ganz so einfach geht das häufig nicht. Eingriffe in die Datenbankarchitektur entsprechen schließlich Operationen am offenen Herzen. Zudem sind Datenbanken nur so nützlich wie die Anwendungen, die auf sie zugreifen – etwa ERP, Warenwirtschaft oder Buchhaltungssoftware. Gehören diese nicht auch in die Cloud? Damit ist die Diskussion eröffnet – nicht über das Ob, sondern über das Wie.

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Stefan Schmit

Stefan Schmit arbeitet seit 1998 in der EDV und ist Senior Solution Engineer EMEA bei der MariaDB Corporation. In den letzten zwölf Jahren hat er sich vor allem mit Architekturen für Big-Data-Datenbanken und Speichersystemen in Cloud-Umgebungen beschäftigt.

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, eine Datenbank in die Cloud zu bringen. Der erste Fall ist der einfachste: Das Unternehmen erzeugt eine Kopie der gesamten Datenbank bei einem Infrastrukturanbieter. Dabei wird nichts am Datenbanksystem und den damit verbundenen Anwendungen geändert, sondern es werden lediglich die physischen Server durch virtuelle ersetzt. Diese Form der Datenbankmigration ist allerdings nicht besonders interessant für das Unternehmen, es sei denn als Failover-/Stand-by-Alternative in einem Disaster-Recovery-Szenario. Der Umstieg schleppt alle Einschränkungen der ehemaligen On-Premises-Systeme mit, neue Möglichkeiten und Funktionen der Cloud sind zunächst nicht verfügbar.