Täuschungstricks im Netz: So manipulieren Dark Patterns

Mit irreführenden Designs drängen Websitebetreiber Sie zu Entscheidungen, die nicht in ihrem Interesse sind. Lernen Sie, diese Tricks zu durchschauen.

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Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Torsten Kleinz
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Bei der Buchung des Hotels erscheint plötzlich leuchtend rot der Hinweis "Nur noch drei Betten frei" und ein Countdown: "Das Angebot ist nur noch eine Stunde verfügbar". Doch wenn man am nächsten Tag nachschaut, gibt es das gleiche Zimmer noch immer zum selben Preis. Oder man merkt nach einer Online-Bestellung plötzlich, dass man aus Versehen nicht zwei Rasierklingen gekauft, sondern stattdessen ein Rasierklingen-Abonnement abgeschlossen hat, weil man auf den prominenteren von zwei Buttons geklickt hat.

Für solche Tricks gibt es seit einigen Jahren einen gemeinsamen Begriff: "Dark Patterns", also dunkle (Design-)Muster. Sie werden in immer mehr Branchen systematisch eingesetzt, um die Umsätze zu steigern. Zugenommen hat die Praxis durch die Verbreitung von Online-Vertragsabschlüssen. Der schnelle Kauf per Mausklick macht es nicht nur einfacher, den Käufern bestimmte Vertragsbedingungen unterzuschieben. Online können die Anbieter auch viel besser experimentieren, um ihre Tricks immer weiter zu verfeinern und das Optimum an Verkäufen für sich herauszuholen.

Insbesondere die Cookie-Banner haben das Thema ins kollektive Bewusstsein gebracht. Die Nutzer kommerzieller Angebote wurden systematisch dazu angeleitet, immer den Knopf zu drücken, der der Werbewirtschaft freie Bahn verschafft, Werbung nach persönlichen Profilen auszuspielen.