Über den Status quo verteilter Versionsverwaltungssysteme

Seite 6: Fazit

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Eine Empfehlung zum Umsteigen in einem laufenden Projekt auf eines der vorgestellten verteilten Versionsverwaltungssysteme lässt sich nur bedingt aussprechen. Es empfiehlt sich abzuwägen, wie stark in einem Projekt tatsächlich verteilt entwickelt wird. Open-Source-Projekte haben es sicherlich mit ihrer Entscheidung einfacher, da sie häufig einen hohen "Verteilungsgrad" aufweisen. Diverse Werkzeugen erleichtern ein Umsteigen, sodass beispielsweise die Versionshistorie nicht verloren geht.

Subversion-Nutzer werden bei den Basisfunktionen viele Analogien vorfinden, müssen aber in einigen Punkten umdenken: Ein Commit reicht eben nicht mehr aus, um die lokalen Änderungen auch den Mitentwicklern zu übermitteln. Aber dafür hat ein Entwickler gegenüber Subversion viele Freiheiten, insbesondere im einfachen Umgang mit Branches oder der Möglichkeit, Änderungen auch als Mail verschicken zu können. Das und die immensen Geschwindigkeitsvorteile, die gerade in größeren Projekten zu spüren sind, sind ein guter Grund, sich für eines der vorgestellten Systeme im Rahmen eines neuen Projekts zu entscheiden.

Projekte, die eines der vorgestellten Systeme nutzen, sind weit entfernt von Chaos, auch wenn der eine oder andere Projektleiter die Befürchtung haben dürfte, dass seine Entwickler die gewonnenen Freiheiten exorbitant ausnutzen. Vielmehr erleichtern die Freiheiten die tägliche Arbeit und bauen unnötige Hürden ab.

Halil-Cem Gürsoy
ist als Senior Software Engineer bei der adesso AG tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf Enterprise-Java-Entwicklungen (Java EE, Spring), bei denen er sich vor allem auf Event-getriebene Architekturen auf der Basis von SOA sowie der Definition und Implementierung von Entwicklungs- und Deployment-Umgebungen für SOA-Projekte konzentriert.
(ane)