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www.mpi.nl/dobes

Derzeit werden weltweit etwa 6000 Sprachen gesprochen – noch. Denn viele, insbesondere solche mit weniger als 100 000 Sprechern, sind vom Aussterben bedroht, weil sie von dominanteren Sprachen verdrängt werden. Die Wissenschaftler des DoBeS-Projekts (Dokumentation bedrohter Sprachen) gehen davon aus, dass viele der Sprachen bis Ende dieses Jahrhunderts ausgestorben sein werden. Das lässt sich ihrer Ansicht nach auch nicht verhindern.

Die Wissenschaftler versuchen aber, die kulturelle und linguistische Vielfalt zu archivieren und für die Forschung zugänglich zu erhalten. Seit dem Jahr 2000 sammeln die Teilnehmer des Projekts Daten seltener Sprachen auf der ganzen Welt. Ihre Archive haben sie jetzt in Form einer Website der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Sie umfasst 80 Terabyte Daten aus 200 Sprachen. Ein Teil der Sammlung wurde multimedial aufbereitet, mit Informationen zur jeweiligen Kultur, Beispielen in Form von MP3s und syntaktischen Analysen.

http://slipsum.com
www.blindtextgenerator.com
http://hipsteripsum.me
http://de.lipsum.com

Immer und überall kommt derselbe „Lorem Ipsum“-Blindtext zum Einsatz, den ohnehin keiner versteht, um Layouts zu testen – das ist auf Dauer langweilig. Der Blindtextgenerator Samuel L. Ipsum bietet Abwechslung mit Filmzitaten von Rollen des Schauspielers Samuel L. Jackson. Neben der klassischen Version, die wegen etlicher four-letter-words als NSFW (Not Safe For Work, nicht geeignet für die Arbeit) gekennzeichnet ist, gibt es noch eine Lite-Variante mit arbeitstauglichen Zitaten und einer scheinbar lateinischen Klassik-Ausgabe.

Weitere Alternativtexte, etwa aus den englischen Übersetzungen von Goethes Werther oder Kafkas Verwandlung, generiert der Dummy Text Generator. Hipster Ipsum liefert völlig sinnfreies Wortgulasch, auf Wunsch mit einer Prise Latein. Bei Lorem Ipsum erhält man das Original – inklusive ein paar Hintergrundinformationen dazu.

www.sourcemap.com

Woher stammen die Tomaten, woher der Zucker, der Essig? Woher kommen die Erntearbeiter, wo werden die Flaschen produziert, wo die Gewächshäuser? Die Antworten auf diese Fragen ergeben die Produktionskette einer Flasche Ketchup und lassen sich auf einer Karte darstellen. Die Ketchup-Karte ist eine von Hunderten bei Sourcemap – andere zeigen, wo die Teile eines Ikea-Betts entstehen, eines Laptops, einer Boeing 787.

Damit richtet sich Sourcemap an die steigende Zahl von Menschen, die sich für die ökologischen und sozialen Hintergründe von Produkten interessieren. Die Plattform lebt vom Mitmachen: Wer eine Produktionskette recherchiert hat, verwandelt sie mit ein paar Klicks in eine Karte. Zu jeder Komponente und Transportstrecke kann man den CO2-Ausstoß angeben, sodass das fertige Werk auch den CO2-Fußabdruck des Produkts zeigt.

Die meisten Sourcemaps basieren offenbar auf Schätzungen oder stammen von Insidern, die ihre Quellen nicht offenlegen; Links zu den Rohdaten finden sich nur selten. Leonardo Bonanni, der Gründer des Projekts, hofft, dass Unternehmen die Herkunft ihrer Produkte offenlegen und mit Sourcemaps werben. In seiner Zukunftsvision sehen Käufer die Ketchup-Karte, wenn sie das Flaschenetikett im Supermarkt mit dem Smartphone einscannen. (cwo)

https://washabich.de

Eigentlich ist es die Aufgabe des Arztes, dem Patienten einen Befund verständlich zu erklären, etwa ein Laborergebnis oder die Bilder einer Computertomografie. Aber im durchrationalisierten Gesundheitssystem ist für genaue Erläuterungen oft keine Zeit vorgesehen. Rezept ausgestellt, der Nächste bitte! Dann hält der Patient zwar den Schlüssel in der Hand, um einen genauen Rückschluss auf seine Krankheit zu erhalten – er kann aber nichts damit anfangen.

Ein Besuch bei Was hab’ ich? kann Klarheit bringen. Dazu lädt man seinen Befund anonym und kostenlos hoch oder schickt ihn per Fax an den Dienst. Medizinstudenten, die kurz vor dem Abschluss stehen, übersetzen ihn in eine verständliche Sprache. Der Andrang ist mitunter so groß, dass die Studenten nicht mehr alle eingesendeten Befunde sofort bearbeiten können. Dann wird eine Warteliste angelegt und chronologisch abgearbeitet.

http://conceptboard.com

Dokumente im Internet – oder neudeutsch: in der Cloud – gemeinsam zu bearbeiten, hat sich längst bewährt. Allerdings orientieren sich viele Dienste an bestimmten Dokumententypen. Conceptboard löst sich davon und eignet sich daher noch besser, um Ideen zu sammeln, Vorschläge zu bewerten und Material auszutauschen.

Das Ganze findet auf einem Board statt, einer beliebig großen Webseite. Dort erstellt man Kästen mit Texten oder Zeichnungen, heftet Dateien an, erstellt mit einem Java-Tool Screenshots des eigenen Rechners oder kommentiert vorhandene Elemente. Dabei können Diskussionen zwischen den Beteiligten entstehen. Außerdem ist eine einfache Aufgabenverwaltung integriert. Die Elemente auf dem Board lassen sich verschieben und beliebig anordnen. Wird ein Board zu voll, hilft die Outline, eine Art Inhaltsverzeichnis, einzelne Elemente aufzufinden.

Mit einem kostenlosen Basiskonto darf man bis zu 25 Boards anlegen und beliebig viele Gäste einladen. Die erhalten per E-Mail eine kryptische URL, unter der sie ohne sich zu registrieren am Board mitarbeiten können. Für Firmen gibt es kostenpflichtige Konten ab 6 Euro/Monat mit unbegrenzter Board-Anzahl, Mitarbeiter-Management und SSL-Zugang. (ad)

www.ct.de/1124198


Die Websites aus c't 23/2011