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Von
  • Holger Bleich
Inhaltsverzeichnis

http://radar.zhaw.ch

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zeigt mit ihrem Flugverkehrsradar eindrucksvoll, wie man Informationen aus verschiedenen Quellen zu einem neuen Ganzen zusammenfügt - Web-2.0-Technik machts möglich. Im Rahmen einer Diplomarbeit entwickelten Studenten ein Gerät, das Transponderdaten von Flugzeugen im Luftraum Zürich interpretieren kann. Eine Antenne auf dem Dach der Hochschule empfängt zu diesem Zweck die Transpondersignale.

Über das Ajax-API von Google Maps fließen die in Echtzeit gewonnenen Daten in eine zoombare Web-Landkarte ein. Überdies verknüpft eine „Internet Information Broker“ genannte Anwendung die im Transponder enthaltenen Flugnummern noch mit Informationen zu Start, Ziel und Art der Flugzeuge. Ergebnis ist ein frei verfügbares Web-Mash-up, das ähnlich einem Fluglotsen-Radar (nur wesentlich übersichtlicher) einen präzisen Echtzeit-Überblick zu den Flugbewegungen an der deutsch-schweizerischen Grenze gibt. Und all das generieren die Tüftler aus öffentlich zugänglichen Informationsquellen. (hob)

www.fischimhandy.de

Forschern vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften haben aus vielen Quellen eine Speisefisch-Datenbank zusammengestellt, deren Frontend für mobile Endgeräte optimiert ist. Im Restaurant, beim Fischhändler oder an der Sushibar kann und soll nun jeder zu seinem Handy greifen und schnell nachschlagen, ob der ausgewählte Fisch dem Ozean auch ökologisch korrekt entnommen wurde. Wählt man beispielsweise „Seelachs“, so zeigt sich, dass es mehrere Arten mit diesem Handelsnamen gibt, aber dass aus Gründen des Artenschutzes nur der Seelachs aus der Nordsee und dem Nordatlantik mit Genuss und ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden darf. Projektleiter Rainer Froese erläutert: „Wir wollen die Verbraucher in die Lage versetzen, zur verantwortungsvollen Nutzung der Ozeane beizutragen. Wenn die Nachfrage nach überfischten oder zu kleinen Fischen sinkt, dann lohnt es sich nicht mehr, diese zu fangen.“ (hob)

www.rudiratz.de

Wer nicht recht weiß, wie er seine Kinder in die Arbeitsweise von Computern und Internet einführen soll, kann sich Inspiration bei Rudi Ratz holen. Kapitän Byte, ein Freund des kleinen Stoffnagers, lebt in einem Computer und zeigt Rudi gerne sein Zuhause. Was die beiden dabei erleben, ist Stoff für Geschichten, die mit vielen liebevoll montierten Bildern versehen sind.

Rudis Abenteuer eignen sich gut zum Vorlesen in Vorschul-AGs oder auch vor dem PC daheim mit den Kiddies. Autor Martin Stahl hat sie laut Website in jahrelanger Arbeit gefertigt und stellt sie der Web-Gemeinde kostenfrei zur Verfügung. Die Hardware, der Rudi bei seinen Erlebnissen begegnet, ist zwar mittlerweile etwas veraltet. Aber vielleicht entspricht sie dem Rechner ja eher, den die Sprösslinge auch in der Schule benutzen, als einem brandneuen Gamer-PC. (hob)

http://ready.mobi

Die Registrierstelle für .mobi-Domains stellt auf ihrer Site mit ready.mobi v2.0 einen überaus nützlichen Validator bereit. Der Online-Check testet Webseiten auf ihre Kompatibilität mit Browsern für mobile Endgeräte. Die Prüfkriterien sind mannigfaltig und geben sehr genau Auskunft über den Status der zu testenden Seite.

So zeigt der Validator etwa an, wie viel Kilobyte Traffic über den Äther gehen und wie lange es ungefähr dauern würde, die Seite über WLAN, UMTS oder GPRS komplett zu laden. Verschiedene Emulatoren von aktuellen Handys veranschaulichen, wie der HTML-Code jeweils gerendert wird. Außerdem checkt das Tool den gelieferten Code gegen XHTML-MP, um zu ermitteln, ob ältere Endgeräte überhaupt in der Lage sind, den Code zu interpretieren. Eine detaillierte Beschreibung der durchgeführten Tests und insbesondere der gefundenen Fehler geben Entwicklern Handreichungen zur Verbesserung. Wer sich bei ready.mobi kostenlos registriert, hat außerdem die Möglichkeit, den Check über eine ganze Website laufen zu lassen. (hob)

www.lobbycontrol.de

Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins LobbyControl haben es sich zur Aufgabe gemacht, Informationen zur Einflussnahme von Wirtschaft auf staatliche Entscheidungsträger aufzubereiten. Die Politik- und Wirtschaftswissenschaftler berichten in ihrem Blog täglich von neuen Verfehlungen. Mal geht es um die Nebentätigkeiten von BGH-Richtern, dann folgt wieder eine Analyse zu heutigen Lobby-Jobs des letzten rot-grünen Kabinetts. Prädikat: stets lesenswert und bisweilen augenöffnend. (hob)


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