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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Holger Bleich
Inhaltsverzeichnis

http://diplodocs.de

Bedienungsanleitungen sind immer dann unauffindbar, wenn man sie mal wieder dringend braucht. Unter diplodocs findet sich eine praktische Sammelstelle für Geräteanleitungen aller Art. Herstellerbeschreibungen des ersten Volkswagen-Käfers sind als PDF-Dateien genauso zu finden wie Bedienungsanleitungen zu älteren Schnurlostelefonen. Möchte man beispielsweise gebrauchte Geräte versteigern, bei denen die Anleitung verlorengegangen ist, lohnt eine Recherche auf der Website.

Die meisten der 1,2 Millionen Bedienungsanleitung haben engagierte Nutzer in den vergangenen drei Jahren hochgeladen. SafeManuals, der Betreiber von diplodocs, beteuert, jedes Unternehmen angeschrieben und nach Distributionsrechten gefragt zu haben. Viele Hersteller haben demnach gar nicht geantwortet, keiner habe die Distribution verweigert, und einige steuerten sogar selbst Anleitungen zu ihren Produkten bei. Aus urheberrechtlicher Sicht ist dennoch deutschen Besuchern davon abzuraten, Anleitungen hochzuladen. Der Nutzung tut dies keinen Abbruch: Alle Manuals, teils auch in deutscher Sprache, erhält man kostenlos und ohne Registrierung. (hob)

www.buntesuppe.de

Hübsche Pixel-Kunst kann beim Online-Spiel BunteSuppe entstehen – aber nur, wenn alle Teilnehmer an einem Strang ziehen. Das Prinzip: Jeder Besucher darf jedes der 1000 farbigen Mosaiksteinchen auf der Fläche per Drag & Drop verschieben. Einigen sich die Teilnehmer auf ein Motiv, können sie gemeinsam an dem Mosaik bauen. Es macht aber auch Spaß, einfach nur zuzusehen, wie aus aus dem Chaos immer wieder neue Motive entstehen und verschwinden. Wer sich kostenlos registriert, darf eigene Mosaik-Räume und Chats einrichten. (hob)

http://graphjam.com

Wie löst man als Mitarbeiter der technischen Hotline ein Problem? Aus- und einschalten, einstecken, auf beiden Seiten bitte. Wenn das nicht hilft, muss der Kunde das Gerät eben einschicken, so weit kommt es aber selten. Diese kleine Geschichte findet man auf Graphjam auf eine kleine Kuchengrafik reduziert. Auch die Antwort auf die Frage, welche Kinderzimmer am gefährlichsten sind, ist klar: Nicht etwa die, in denen das perfekte Chaos oder perfekte Ordnung herrscht, sondern die, in denen genau ein Spielzeug herumliegt, über das man aber garantiert stolpern wird.

Die Teilnehmer von Graphjam schaffen es, solche komplizierte Sachverhalte in einfache Grafiken zu packen, deren Sinngehalt sich auf den ersten Blick erschließt. Oft beweisen sie ganz nebenbei die universelle Gültigkeit von Murphy’s Law oder dass der Frust Jugendlicher global die gleichen Ursachen hat, aber immer mit einem Augenzwinkern. (uma)

http://failblog.org

Das Failblog ist darauf spezialisiert, Missgeschicke zu dokumentieren. Täglich frisch landen dort Fotos und Filme kleiner Katastrophen, misslungener Beschriftungen oder schlecht durchdachter technischer Lösungen. Mitunter finden sich Höhepunkte wie der Film vom stolpernden Trauzeugen, der Braut und Pfarrer aufs Stichwort „the rings please“ in einen Swimming-Pool befördert. Der Widersinn in den Fotos erschließt sich oft auf den ersten Blick, etwa das Werbeschild für Kerosin, das einsam vor einem komplett ausgebrannten Schuppen steht.

Auf der Hauptseite finden sich die besten Einsendungen. Unter „Vote“ gibt es noch mehr Material, teilweise aber von eher mäßiger Qualität. Per Mausklick kann jeder Besucher darüber abstimmen, ob sich der Eintrag für die Hauptseite eignet. Die Abstimmungen fallen meist recht eindeutig aus. Brutale Szenen, etwa Stürze von Sportlern, werden von den Nutzern zuverlässig herausgewählt. (uma)

http://keyboardr.com

Mit keyboardr.com hat der Entwickler Julius Eckert eine Ajax-Anwendung ins Web gestellt, die ein besseres Interface zur Google-Suche bietet, als der Suchmaschinenbetreiber selbst. Keyboardr sucht parallel in Google, einschließlich Blogs und Bilder, sowie in Youtube und Wikipedia. Die Metasuche erfolgt inkrementell, jede Änderung am Suchbegriff löst im Hintergrund also neue Suchanfragen aus. Der Clou dabei: In den Ergebnislisten kann man zeitsparend per Tastatur navigieren, die Cursortasten etwa lassen einen Zeiger von Treffer zu Treffer gleiten. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit, mit der das Ajax-Mashup zu Werke geht. Weitere Optimierungen sollen laut Eckert bald dafür sorgen, dass Keyboardr auch flott auf Mobilgeräten läuft. (hob)

http://euh.sylvain.nl/pong

Die Javascript-Anwendung Windows Pong zeigt eindrucksvoll, was man mit Popup-Fenstern alles anstellen kann: Bei der technisch originellen Umsetzung des Videospielklassikers Pong öffnen sich zum Start vier kleine Fenster. Zwei davon sind die Schläger der Spielgegner, eines ist der Ball und eines zeigt den aktuellen Spielstand an. Das Ganze ist zwar etwas sinnbefreit, aber toll gemacht. Mit dem Touchpad eines Notebooks lässt sich das Schläger-Fenster übrigens schlecht verschieben, eine Maus sollte also vorhanden sein. (hob)

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