Google-Modul beschleunigt den Apache
Ein ladbares Modul bringt dem freien Webserver Apache Googles SPDY-Protokoll bei. Es soll die Ladezeiten von Webseiten deutlich reduzieren, die Browser-Unterstützung ist aber noch überschaubar.
- Christian Kirsch
Über zwei Jahre, nachdem Google erstmals sein SPDY-Protokoll (gesprochen "speedy") zur Beschleunigung des Datenverkehrs im Web vorstellte, hat der Internetkonzern jetzt das passende Modul mod_spdy
für den freien Webserver Apache 2.2 veröffentlicht.
Verfügbar ist es als Debian- und RPM-Paket sowie im Quellcode. Da SPDY prinzipiell nur SSL-Verbindungen nutzt, müssen Interessenten auch ein modifiziertes mod_ssl
installieren und Zertifikate für ihren Server erstellen.
SPDY benutzt drei Verfahren, um den Datenaustausch zwischen Server und Browser zu beschleunigen: Komprimierung von HTTP-Headern, Multiplexing von Requests über eine TCP-Verbindung und Laden aller Teile einer Webseite auf einmal. Letzteres soll die Anzahl der Request-Response-Pakete verringern. Da die Header-Komprimierung auf Verbindungs- und nicht auf Request-Ebene stattfindet, können andere Apache-Module ohne Änderungen zusammen mit mod_spdy verwendet werden.
Die Google-Entwickler wollen mit SPDY bis zu 50 Prozent kürzere Ladezeiten für Webseiten beobachtet haben. Bislang unterstützen eigentlich nur die hauseigenen Android- und Desktop-Browser das Protokoll. In Firefox 11 lässt es sich durch die Präferenz network.http.spdy.enabled
in about:config aktivieren, ab Version 13 soll es per Default eingeschaltet sein.
Siehe dazu auch:
- mod_spdy im heise Software-Verzeichnis
(ck)