Test: Pixelmator, die Bildbearbeitungs-App für iOS

Seite 2: Werkzeuge

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Die zahlreichen Werkzeugspitzen sind in Kategorien wie Buntstift, Marker und Farbpinsel einsortiert. Radierer und Verwischen-Werkzeuge haben ebenfalls ihre eigene Rubrik. Generell kann der Anwender nur die Pinselgröße sowie für Radiergummi und Verwischenwerkzeuge zusätzlich die Weichheit einstellen. Es lassen sich keine eigenen Pinsel anlegen oder importieren. Besonders beim Radieren stört, dass bei der Fingerbewegung die Pinselgröße nicht mit einem Kreis visualisiert wird.

Mit den Retuschewerkzeugen kann man Bildbereiche gezielt aufhellen, weich- oder scharfzeichnen. Der Reparieren-Pinsel funktioniert seit Version 1.0.1 auf jedem unterstützten iPad und liefert erstaunlich gute Ergebnisse. Ein Klonstempel fehlt. Anders als bei den Pinseln lässt sich die Werkzeuggröße nicht direkt definieren; sie ist allein von der Zoomstufe abhängig.

Pixelmators Reparierenwerkzeug liefert gute Ergebnisse.

Für die Farbkorrektur bietet Pixelmator die nötigsten Einstellungen wie Farbbalance und Gradationskurven. Unter- oder überbelichtete Bildbereiche kann die App nicht korrigieren. Das Live-Histogramm wurde vorbildlich umgesetzt, es reagiert ohne Verzögerung auf Änderungen.

Die Effektfilter zeigen ihre Wirkung direkt in der Miniaturansicht. Neben ansehnlichen Licht- und Blendenflecken sowie einfach zu bedienenden Verzerrenfiltern gibt es Klassiker wie Scharf- und Weichzeichnen. Diese haben lediglich einen Stärkeregler, was in vielen Fällen jedoch ausreicht.

Pixelmator hat das beste Textwerkzeug im Test. Textebenen bleiben nicht nur bearbeitbar, sondern man kann sie mit Farbverläufen versehen und einzelnen Buchstaben unterschiedliche Größen und Schriften zuweisen.

Das Textwerkzeug erlaubt auch komplexere Formatierungen.

Auch die Vektorformen kann der Anwender nachträglich verändern, bei Sternen sogar die Anzahl der Zacken und bei abgerundeten Rechtecken der Eckenradius. Ein Freiformwerkzeug fehlt hingegen.

Pixelmator öffnet von iOS unterstützte Raw-Dateien, skaliert diese jedoch auf die Maximalauflösung herunter und reduziert die Farbtiefe auf 8 Bit. Spezialisierte Apps zur Raw-Entwicklung wie PhotoRaw, Photogene, Photosmith oder auch die Fotos-App von iOS 8 ersetzt es allerdings nicht.

Als erste uns bekannte Bildbearbeitungs-App, kann Pixelmator Bilder mit Ebenen zwischen dem Mac und dem iPad austauschen. Überschreiten Bilder die Maximalgröße der Arbeitsfläche, werden sie jedoch verkleinert und ohne Ebenen geöffnet. Die App erklärt in dem Fall, welche Informationen verloren gehen.

Pixelmator unterstützt neben dem iCloud Drive auch Dokument-Extensions wie Dropbox.

Mittels iCloud Drive oder Erweiterungen wie Dropbox und Transmit lassen sich Dateien schnell zwischen Mac und Tablet austauschen. Seit OS X Yosemite geht das auch über den Finder. Die Dateifreigabe von iTunes unterstützt Pixelmator nicht. Damit könnte man Fotos auch ohne Server direkt per WLAN oder USB-Kabel in die App übertragen.

[Update 10.11.2014] Mit Version 3.3 ergänzten die Entwickler die Mac-Version um Handoff. Damit kann man das aktuell am iPad oder Mac geöffnete Bild auf dem jeweils anderen Gerät weiterbearbeiten. Leider erweisen sich Pixeldateien oft als zu groß für einen fliegenden Wechsel. Die Apps verwenden den Bearbeitungsstand, den sie zuletzt über iCloud Drive erhalten haben und warten nicht, bis sie die aktuelle Version durchgereicht bekommen. Zwar aktualisieren beide Versionen das Bild automatisch, sobald iCloud Drive auf dem neusten Stand ist, doch unter Umständen entsteht dadurch ein Versionskonflikt.

Die Datenübertragung über iCloud Drive ist für Handoff oft zu langsam, so dass schnell mal Versionskonflikte entstehen.