Aktienrückkauf: Aktionärsberatung stellt sich hinter Apple

Eine einflussreiche US-Aktionärsberatung hat Apple-Anteilseignern empfohlen, auf der Hauptversammlung gegen Carl Icahns Aktienrückkaufs-Vorschlag zu stimmen. Der Investor zog diesen nun zurück.

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Apple-Chef Tim Cook kann in seinem Ringen mit dem Großaktionär Carl Icahn auf einen einflussreichen Verbündeten zählen. Die US-Aktionärsberatung ISS (Institutional Shareholder Services) riet den Apple-Anteilseignern, auf der Hauptversammlung gegen den Vorschlag Icahns zu stimmen, den laufenden Aktienrückkauf auszuweiten. Icahns Antrag würde zu stark in das Management des Unternehmens eingreifen, erklärte ISS am Sonntag. Der Apple-Verwaltungsrat habe zudem bereits die Dividende und den Aktienrückkauf aufgestockt. Die Hauptversammlung findet am 28. Februar statt.

Carl Icahn galt schon in den 80er Jahren als «Raubritter», der für Profit schonungslos Unternehmen zerlegt.

(Bild: dpa, Andrew Gobert/Archiv)

Icahn verlangt, dass Apple im laufenden Geschäftsjahr Aktien im Wert von mindestens 50 Milliarden US-Dollar (36,7 Milliarden Euro) zurückkauft und damit den Kurs antreibt. Zum Vergleich: Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Apple eigene Anteilsscheine über 23 Milliarden Dollar erworben. Insgesamt will der Konzern bis 2015 rund 100 Milliarden Dollar an die Anteilseigner ausschütten – neben dem laufenden Aktienrückkauf auch über Dividenden.

Icahn trommelt seit Monaten lautstark dafür, dass noch mehr Geld fließt. "Kauf weiter, Tim!", schrieb er in der vergangenen Woche auf Twitter. "Du hast immer noch 145 Milliarden Dollar in der Kasse." Icahn hatte seinen Apple-Anteil zuletzt mehrfach ausgebaut und damit den Druck auf das Management erhöht. Apple nutzte den Kursrückgang nach Vorlage der jüngsten Quartalszahlen dazu, Aktien im Wert von 14 Milliarden Dollar zurückzukaufen.

[Update 10.02.2014 15:45 Uhr] Carl Icahn hat den Antrag zur Ausweitung des Apple-Aktienrückkaufs zurückgezogen, wie er in einem offenen Brief am Montag schrieb. In Anbetracht der ISS-Empfehlung und Apples jüngstem 14-Milliarden-Dollar-Rückkauf, sehe er keinen Grund mehr, darauf zu beharren, so Icahn – der iPhone-Hersteller habe den Aktienrückkauf nun sowieso beschleunigt und sei damit nicht mehr weit von seiner Forderung entfernt. (Mit Material der dpa) / (lbe)