Apple-Patentantrag: Ortungsdienst "Meine Freunde suchen" für Innenräume

Bluetooth-Transceiver sollen es Apples Konzept zufolge möglich machen, Freunde und Familienmitglieder auch innerhalb größerer Gebäude genau zu orten.

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Apple-Patentantrag: Ortungsdienst "Meine Freunde suchen" für Innenräume

"Meine Freunde suchen" hilft in Innenräumen kaum weiter

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Die Freigabe des Standortes für Freunde und Familienmitglieder zeigt sich spätestens in größeren Gebäuden wie Bahnhöfen oder Einkaufszentren wenig nützlich, da dort keine exakte Ortung möglich ist, wie Apple in einem neu veröffentlichten Patentantrag anführt – übliche Systeme zur Standortbestimmung wie GPS und andere Funk-Techniken seien in Innenräumen nur begrenzt effektiv.

Zur Abhilfe schlägt der iPhone-Hersteller die Installation von Bluetooth-Transceivern vor: Wenn ein Nutzer den Standort einer Kontaktperson anfragt und diese außerhalb der unmittelbaren Funk-Reichweite ist, werde die Anfrage "Peer-to-Peer" über die Transceiver weitergeleitet, der Aufenthaltsort des Empfängers beispielsweise per Trilateration ermittelt und schließlich zurück an den Anfragenden übermittelt. Auf diese Weise würde ein Dienst wie Apples "Meine Freunde suchen" zur Standortfreigabe auch innerhalb von Gebäuden weiterhelfen.

Die Bluetooth-Transceiver, die als "Nodes" dienen, können laut Apple fest installiert sein – oder zusätzlich auch mobil: Die iPhones anderer Nutzer, die sich in einem Gebäude aufhalten, dienen dem Konzept zufolge ebenfalls als Nodes, um Anfragen zwischen Sender und Empfänger weiterzuleiten. Außerdem sei denkbar, dass die installierten Nodes die Fortbewegung eines Gerätes durch das Gebäude aufzeichnen, schreibt Apple – und der Kontaktperson den gewählten Weg ebenfalls anzeigen.

In einem Absatz erwähnt der iPhone-Hersteller, dass es für den Nutzer die Wahl zwischen Opt-Out und Opt-in geben müsse, falls über dieses System auch Werbung ausgeliefert werde. Weitere Details nennt der Konzern nicht. Den nun veröffentlichten Patentantrag 20150181548 hatte der IT-Konzern Ende 2013 beim US-Patent- und Markenamt eingereicht.

Apple und andere Händler und Unternehmen setzen inzwischen an verschiedenen Orten auf Bluetooth-Beacons, um bestimmte standortspezifische Informationen auf Mobilgeräten anzuzeigen – diese "iBeacons" sind derzeit aber gewöhnlich nur als Sender ausgelegt. Eine weitere Voraussetzung für ein derartiges Innenraum-Ortungs-System ist das Kartographieren von Gebäuden, daran arbeitet der Konzern bereits. Apple hatte Anfang 2013 mit WifiSlam einen Indoor-Mapping-Spezialisten übernommen, die Firma setzte zur Innenraum-Ortung auf WLAN-Signale. (lbe)