Apple übt scharfe Kritik an Religionsfreiheitsgesetz in Mississippi

Das neu erlassene Gesetz räumt Personen und Firmen das Recht ein, Kunden den Dienst aus Glaubensgründen zu verweigern. Dies "ermächtigt Diskriminierung", betont der iPhone-Hersteller.

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(Bild: dpa, Axel Heimken)

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Apple hat sich gegen ein am Mittwoch im US-Bundesstaat Mississippi erlassenes Religionsfreiheitsgesetz ausgesprochen. Der sogenannte "Protecting Freedom of Conscience from Government Discrimination Act" (House Bill 1523) "ermächtigt Diskriminierung", erklärte der Konzern in einer Stellungnahme gegenüber der lokalen Tageszeitung The Clarion-Ledger.

Das Gesetz räumt Personen, Firmen und Organisationen das Recht ein, unter Berufung auf Glaubensgründe bestimmte Dienste zu verweigern, etwa das Verheiraten gleichgeschlechtlicher Paare.

Man wolle "die Mississippianer wissen lassen", dass bei Apple “alle willkommen sind, unabhängig davon wo sie herkommen, wie sie aussehen, an was sie glauben oder wen sie lieben” – das gelte auch für die Ladengeschäfte des Konzerns. Neben Apple hatten sich weitere IT-Firmen wie HP, IBM und Microsoft gegen das Gesetz ausgesprochen, das zum 1. Juli in Kraft tritt.

Apple-Chef Tim Cook warnt seit längerem vor derartigen Gesetzen zur Religionsfreiheit, die in mehreren US-Bundesstaaten bereits eingeführt wurden oder auf der Agenda sind. Diese Verankerung von Diskriminierung auf Bundesstaatenebene bezeichnete Cook im vergangenen Jahr als "sehr gefährliche" Entwicklung, sie schade auch dem Arbeitsmarkt und dem Wachstum in vielen Teilen des Landes. Er schätze zwar das Recht auf Religionsfreiheit, so Cook, dieses dürfe aber nicht als Entschuldigung für Diskriminierung missbraucht werden. (lbe)