Final Cut Pro X: Die Debatte geht weiter
Während sich mittlerweile schon der Comedian Conan O'Brien über Apples neues Schnittprogramm lustig macht, startet der Hersteller langsam eine Gegenoffensive.
Es dürfte eher selten vorkommen, dass sich ein Mainstream-Comedian mit komplexer Technik wie einer Profisoftware beschäftigt. Bei Final Cut Pro X, der umstrittenen neuen Version von Apples marktführendem Schnittprogramm, ist das nun aber so: Der US-Late-Night-Talker Conan O'Brien ließ einen spaßigen Beitrag produzieren, in dem sich die Post-Production-Abteilung seiner Show gehörig über das neueste Produkt des Computerkonzerns lustig macht.
Jenseits aller Comedy hat Apple unterdessen damit begonnen, eine Gegenoffensive zu starten. So äußerten sich mehrere ungenannte Final-Cut-Pro-Produktmanager gegenüber New York Times-Technik-Kolumnist David Pogue. In einer Art FAQ werden verschiedene Kritikpunkte genannt und mit Apple-Stellungnahmen in Pogues Worten versehen. So verspricht das Unternehmen unter anderem, fehlende Funktionen nachzuliefern und erläutert, wie man Pro Tools anbindet (via Pro Export FCP von Automatic Duck).
Außerdem äußerte sich mittlerweile Randy Ubillos, seines Zeichens Apples Chefdesigner für die Final-Cut-Pro-Produktreihe, höchtpersönlich in einer E-Mail an einen Nutzer. Auf die fehlende Import-Funktion für Final-Cut-Pro-7-Projekte bezogen schreibt er, Apple habe nicht erwartet, dass irgendjemand "mitten in einem Projekt" seine Schnittsoftware wechsele, weswegen eine Migrationsfunktion keine Priorität gehabt habe. Zudem fehle es FCP-7-Projekten an Informationen, die zu FCP X passten: "In FCP 7 leben die Clip-Verbindungen im Kopf des Cutters, nicht in der Timeline." Trotzdem sei FCP X 1.0 "der Beginn einer Straße, nicht ihr Ende".
Vertiefende Lektüre zur Final-Cut-Pro-X-Kontroverse liefern unterdessen auch ein Interview mit Michael Wohl, einem der Originalentwickler von Final Cut Pro, sowie ein Meinungsartikel von Josh Mellicker, der zu den ganz frühen Nutzern von Apples Videoschnittlösung zählt. (bsc)