In-App-Verkäufe: Apple setzt neue Regeln schrittweise um
Einem US-Medienbericht zufolge war die Deadline 30. Juni weniger strikt als angenommen. Die "New York Times" erscheint unterdessen erstmals als In-App-Verkaufsangebot.
Die Deadline ging vorrüber – und wenig geschah: Obwohl Apple laut Medienberichten bis spätestens zum 30. Juni sichergestellt haben wollte, dass iOS-Anwendungen, die Zugriff auf externe Inhalte liefern, keine Verkaufslinks mehr enthalten, sind diese in verschiedenen prominenten Apps weiterhin vorhanden. Neben Amazons Kindle-Leseprogramm gehört etwa der E-Book-Reader Nook von Barnes & Noble genauso dazu wie die Google-Books-App.
Einer Meldung der amerikanischen Macworld zufolge scheint Apple die neue Regelung offenbar nur schrittweise umsetzen zu wollen. Der Computerkonzern arbeite derzeit mit verschiedenen prominenten Entwicklern zusammen, um ihnen zu helfen, so das Fachblatt unter Berufung auf informierte Kreise. Die Deadline 30. Juni sei weniger strikt als zuvor angenommen.
Die Macworld hält es für denkbar, dass demnächst einige weniger prominente Apps trotzdem aus dem App Store fliegen. Dann reiche es aber aus, eine angepasste Version einzureichen. Der Videodienst Netflix umging das Problem unterdessen mit einer recht cleveren Lösung: Seine App bietet zwar keinen Verkaufslink mehr, nennt aber immerhin die URL als nicht verlinkten Text zum Abschluss eines Abos prominent. Wie Apple damit umgeht, bleibt abzuwarten.
Zu den bekannten Medienunternehmen, die Apple für seine In-App-Abos gewinnen konnte, gehört seit dem Wochenende nun auch die New York Times. Das renommierte Blatt wird für knapp 20 beziehungsweise knapp 35 Dollar im Monat (iPad-Version / iPad- plus iPhone-Version, jeweils inklusive Website) verkauft. Dieser Tarif ist allerdings deutlich teurer als Werbeangebote auf der New York Times-Homepage.
Apple hatte kürzlich eine umstrittene Vorgabe gestrichen, laut der In-App-Angebote genauso teuer oder billiger bepreist sein müssen wie der Kauf über andere Wege. (bsc)