Intel-Hardware-Fehler: Spekulationen um Auswirkungen auf Apple-Pipeline [Update]

Peinliche Panne: Bei der jüngsten "Sandy Bridge"-Chipsatz-Baureihe gibt es Probleme mit dem SATA-Controller. Ob Apples Pläne für neue iMac- und MacBook-Pro-Modelle betroffen sind, ist noch unklar.

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Intel hat ein Hardware-Problem: Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, sollen die bisher gefertigten Chipsätze der jüngsten Baureihe 6 für Mainboards mit Sandy-Bridge-Prozessoren (Core i-2000) unter einem Defekt leiden. Laut Intel kann es passieren, dass im Laufe der Zeit die Leistung des SATA-Controllers, der in den sogenannten Platform Controller Hubs (PCH) steckt, nachlässt.

Der Fehler kann sich beispielsweise darin äußern, dass hohe Fehlerraten bei der SATA-Kommunikation mit Festplatten, optischen Laufwerken oder externen Geräten (sollte ein eSATA-Anschluss vorhanden sein) auftreten oder diese schlichtweg vom SATA-Controller nicht mehr erkannt werden. Laut Intel wird der Fehler vermutlich nur bei einem einstelligen Prozentanteil aller ausgelieferten Chipsätze überhaupt auftreten, also relativ selten – und wurde deshalb trotz aufwendiger Testverfahren auch erst nach der Auslieferung einer größeren Stückzahl von Produkten gefunden.

Es gibt Spekulationen, inwieweit die aufgetretenen Probleme Apples Produkte-Roadmap durcheinanderbringen könnten. Der Mac-Hersteller plant laut Gerüchten in den kommenden Monaten neue iMac- und MacBook-Pro-Modelle, die allesamt Sandy-Bridge-Chips enthalten dürften. Das nun entdeckte Problem gilt allerdings nur für PC-Mainboards mit LGA1155-Fassung für die Prozessoren der Baureihen Core i3-2000, Core i5-2000 und Core i7-2000. Ob Apple vorhatte, diese etwa im iMac zu verbauen, ist unklar. Falls ja, könnte es zu Verzögerungen kommen: Intel will nun erst im "späten Februar" fehlerbereinigte PCH-Chips in kleineren Stückzahlen liefern können. Ab April soll dann wieder die volle Produktionskapazität erreicht werden.

Kommende MacBook-Pro-Modelle mit Sandy-Bridge-Prozessoren wären dagegen wohl weniger betroffen. Notebooks mit den Dual-Core-Versionen Core i3-2000 oder auch den kommenden Pentiums sind auch in der PC-Variante noch gar nicht auf dem Markt. Ihre Einführung werde sich nun um "ein paar Wochen" verzögern, so Intel. [Update:] Tatsächlich hat etwa Toshiba nun doch bereits auf dem Markt befindliche Sandy-Bridge-Laptops zurückgerufen. [/Update]

Der Chipriese kooperiert nun mit den Herstellern von Mainboards und kompletten PCs und geht davon aus, dass Kosten von rund 700 Millionen US-Dollar für den Austausch der betroffenen Produkte der direkten Intel-Kunden – also Mainboard-, Notebook- und PC-Herstellern – anfallen. Hinzu kommen geschätzte 300 Millionen US-Dollar Umsatzausfall, weil Intel die Produkte nicht weiter verkaufen kann. Der Aktienkurs von Intel sackte am Montagnachmittag an der Börse in New York deutlich ab. (ciw) / (bsc)