Ortsdatenspeicherung: Sammelklage gegen Apple in Südkorea
Knapp 27.000 iPhone-Nutzer fordern wegen der Speicherung von Ortsdaten auf ihren iOS-Geräten Schadenersatz von Apple für den "erlittenen emotionalen Schaden".
In Südkorea haben 26.691 Menschen wegen der Speicherung von Ortsdaten auf iOS-Geräten eine Sammelklage gegen Apple und dessen südkoreanische Niederlassung eingereicht. Die Kläger werfen dem iPhone-Hersteller einen Verstoß gegen das Datenschutzgesetz vor. Sie forderten Schadenersatz für den "erlittenen emotionalen Schaden", teilte die klageführende Anwaltskanzlei am Mittwoch mit. Die Klage wurde beim Bezirksgericht in der südöstlichen Stadt Changwon eingereicht.
Die Gruppe fordert pro Kläger eine Million Won (etwa 648 Euro) von Apple. Das ist die gleiche Summe, die die südkoreanische Apple-Vertretung wegen der Datenspeicherung Ende Juni per gerichtlicher Anordnung an einen Anwalt der Kanzlei auszahlte. Der Anwalt hatte seitdem die Sammelklage vorbereitet. Würde das Gericht in Changwon zu Gunsten der Kläger entscheiden, könnte dies Apple umgerechnet fast 18 Millionen Euro kosten. Die südkoreanische Telekommunikationsaufsicht hatte gegen Apple im August eine Schadenszahlung in Höhe von rund 2000 Euro verhängt. In Südkorea benutzen etwa 3 Millionen Menschen das weltweit populäre Gerät.
Im April hatten Forscher darauf hingewiesen, dass iOS-Geräte Informationen zu Mobilfunkmasten und WLAN-Basisstationen in der Umgebung des Nutzers speichern. Apple hatte die Sammlung der Ortsdaten damit begründet, die Positionsbestimmung für Kartenanwendungen und andere ortsbezogene Dienste beschleunigen und verbessern zu wollen. Die langfristige lokale Speicherung der Daten bezeichnete das Unternehmen als Programmierfehler, der schließlich mit iOS 4.3.3 beseitigt wurde. (Mit Material der dpa) / (lbe)