SAP-Chef sieht Apple als Vorbild
In einem Interview kündigte Jim Hagemann Snabe an, dem eher spröden Geschäftssoftware-Spezialisten mehr Emotionen beizubringen.
SAP-CEO Jim Hagemann Snabe hat in einem Interview mit der Welt am Sonntag angekündigt, dass sich der Geschäftssoftware-Spezialist künftig stärker an Unternehmen wie Apple ausrichten will. "Ein Handy war ja auch nicht immer ein Gerät, das man unbedingt haben wollte. Aber ein iPhone oder ein iPad schafft diese Emotionen. Hier wollen wir Apple ein Stück weit ähnlich werden." SAP werde Software entwickeln, die seine Anwender gerne benutzten, so Hagemann Snabe. "Unternehmen, die eine sehr starke Innovationskraft haben, wachsen auch in Zeiten wie diesen. Siehe Apple."
Er wolle neben der "klassischen, sehr erfolgreichen SAP" auch "eine andere SAP, die schneller ist, offener", so der Geschäftsführer. "Wenn wir uns nicht erneuern würden, bekämen wir irgendwann tatsächlich einen großen Bruch. Es gibt viele Beispiele von Unternehmen, die sich nicht erneuert haben." Apple sei ein Unternehmen gewesen, das fast am Ende war. "Bis es einen Neustart hingelegt hat und seither bedingungslos auf Innovation setzt." SAP-Ingenieure hätten beispielsweise für die Ärzte in der Berliner Charité eine Software entwickelt, die "wunderbar" auf dem iPad laufe.
Hagemann Snabe sagte, er bewundere die Art, wie neue Technologien wie soziale Netzwerke und Mobiltelefone die Welt verändert hätten. "Diese Menschen, diese Konsumenten haben eine enorme Macht, da sie Zugriff auf Informationen aller Art haben. Die Innovationskraft von Millionen von Menschen, die auf einer Apple-Plattform 300.000 Applikationen bauen, ist enorm."
SAP selbst gehört mittlerweile zu Apples Großkunden. Das Unternehmen kann sich vorstellen, bis Ende 2012 insgesamt 20.000 iPads an seine Mitarbeiter auszugeben. 14.000 Stück sind schon im Unternehmen. (bsc)