Tagesschau-App: NRW-Regierungschefin will Einigung

Am Rande des Kölner Medienforums ermahnte Hannelore Kraft Öffentlich-Rechtliche und Verleger, den Streit um die Nachrichten-App beizulegen, die den Verlagen zu textlastig daherkommt.

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Von
  • dpa

Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat eine Einigung im Streit um die "Tagesschau"-App gefordert. Die Öffentlich-Rechtlichen hätten eine Entwicklungsgarantie, aber auch die privaten Anbieter auf dem Medienmarkt bräuchten bessere Rahmenbedingungen, sagte Kraft am Rande des Medienforums NRW 2012 in Köln. "Daher hoffe ich auch, dass der Streit um die 'Tagesschau'-App doch noch in einem konstruktiven Dialog gelöst werden kann."

Vor einem Jahr hatten acht Zeitungsverlage Klage gegen die kostenlose "Tagesschau"-App eingereicht, die aus Rundfunkgebühren finanziert wird. Die Verleger betrachten diese Anwendung für iPhone und Android-Handys als unfaire Konkurrenz, da sie wegen ihrer "textdominanten Berichterstattung" zu "presseähnlich" sei. Gespräche mit ARD und ZDF über einen Vergleich waren Ende April gescheitert. Die Verlage machen dafür mehrfache Nachforderungen der Öffentlich-Rechtlichen verantwortlich. Der nächste Verhandlungstermin vor Gericht ist der 19. Juli.

Die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel wiederholte, sie wolle unabhängig vom Ausgang des Prozesses zu einem Interessenausgleich kommen. Auf die Frage, ob sie noch mit den Kontrahenten reden wolle, sagte Piel: "Ja, auf jeden Fall." Für die Verleger machte Helmut Heinen vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erneut ARD und ZDF dafür verantwortlich, dass es noch keine Einigung gibt: "Wir haben eine Tür aufgemacht. Wir sind als BDZV durch diese Tür durchgegangen. Und wir laden jetzt die andere Seite ein, auch durch diese Tür durchzugehen. Wir stellen allerdings fest, dass es offenbar Interessierte gibt, die diesen Prozess stören wollen." (bsc)