Tim Cook: iPad-Rückgang macht uns keine Sorgen

Mehr Gewinn, mehr Umsatz: Apple kann sich erneut über ein gutes Quartal freuen. Trotzdem schwächelt ausgerechnet der Tablet-Bereich. Firmenchef Cook ficht das nicht an, wie er vor Analysten deutlich machte.

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Zusammen mit Apples neuem Finanzchef Luca Maestri hat Apple-CEO Tim Cook am Dienstabend Fragen von Analysten zu den erneut guten Geschäftszahlen im Rahmen einer Telefonkonferenz beantwortet. Zudem gab er dem Wall Street Journal außer der Reihe ein Interview. Mac & i fasst die wichtigsten Aussagen des Apple Managements zusammen:

  • China bleibt wichtig. Apple wuchs in der Region inklusive Taiwan und Hongkong beim Umsatz um 28 Prozent aufs Jahr gerechnet. Europa und der Asia-Pacific-Raum zogen dagegen nur um 6 Prozent an, Amerika stagnierte mit einem Prozent Umsatzwachstum.
  • Der Mac wächst wieder: Der Rechnerverkauf legte um 13 Prozent zu, obwohl Apple in den letzten Monaten vergleichsweise wenig an der Produktlinie zu schrauben scheint. Nur ein kleines MacBook-Air-Upgrade gab es im Mai, zudem im Juni leicht verbesserte iMacs samt neuem Einsteiger-Modell.
  • Auf das Jahr gerechnet hat das Geschäftssegment "iTunes Software and Services" am stärksten zugelegt. "Wir hatten wieder eine starke Leistung beim App Store und den anderen Diensten, die zu unserem blühenden Apple-Ökosystem beitragen." So soll allein im App Store ein Umsatz von 1,9 Milliarden Dollar erzielt worden sein. An App-Entwickler will Apple mittlerweile sage und schreibe 20 Milliarden Dollar ausgezahlt haben, die Hälfte davon in den letzten zwölf Monaten.

"Das iPad steht noch ganz am Anfang": Cook glaubt nicht, dass der Tablet-Markt weiter Schwächen zeigt.

(Bild: dpa, Karl-Josef Hildenbrand)

  • Cook bleibt trotz des Rückgangs beim iPad optimistisch. Der Tablet-Markt stehe noch am Anfang. Auch der Enterprise-Deal mit IBM, bei dem auch iPads vermarktet werden, soll das Geschäft ankurbeln. Zum Wall Street Journal sagte Cook, der Rückgang beim iPad sei "nichts, was uns Sorgen bereitet". Zudem plane man "viele Innovationen" in diesem Bereich.
  • Das bunte iPhone 5c zeigte das starkste Wachstum in der Smartphone-Sparte und schlug damit das iPhone 5s. Ob dies ein Zeichen einer Aufholjagd gegenüber dem iPhone 5s ist, sagte Cook nicht. Noch im Frühjahr hatte der Apple-Chef Schwächen beim Verkauf des günstigeren iPhone-Modells eingeräumt.
  • Die neue Programmiersprache Swift hält Cook für ein wichtiges Element von Apples künftiger Entwicklung. Sie sei "ein großer Schritt vorwärts" für das gesamte iOS-Ökosystem. Zudem sieht er "enormes Potenzial" auch im Zusammenhang mit der Enterprise-Allianz mit IBM.
  • Apple steckte mehr Geld in den Bereich Forschung und Entwicklung. In den letzten neun Monaten waren dies 3,3 Milliarden Dollar, 3,1 Prozent des Umsatzes. Das ist mehr als in den vergangenen Jahren.
  • Der Aufkauf anderer Firmen hat sich bei Apple beschleunigt. Cook teilte mit, dass man im Fiskaljahr 2014 bislang 29 Übernahmen getätigt habe – vor allem dürften das kleinere Unternehmen sein, deren Technik man interessant findet. Fünf Aufkäufe wurden seit April getätigt. Die Übernahme des Kopfhörerherstellers Beats für 3 Milliarden Dollar zählt Apple noch nicht in diesem Quartal.

Wer den gesamten Conference Call mit Cook & Co. nachlesen möchte, kann dies bei den Kollegen von AppleInsider und Macworld tun. (bsc)