Ultraharte Bildschirmgläser für alle Mobilgeräte

Apple-Lieferant GT Advanced Technologies hat ein neues Verfahren entwickelt, mit dem sich sehr dünne Saphirschichten produzieren lassen. Die ließen sich auf billigeres Glas laminieren.

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Wenn die Gerüchte stimmen, kommt die im Herbst erscheinende neue iPhone-Generation mit einem neuartigen superharten Schutzüberzug für ihren Bildschirm. Statt Gorilla-Glas wie bisher soll es ein Display aus künstlichem Saphir werden, das extrem kratzfest ist, sagen Beobachter. Der Lieferant wird vermutlich das US-Unternehmen GT Advanced Technologies sein, mit dem Apple einen Vertrag im Wert von über einer halben Milliarde US-Dollar abgeschlossen hat.

Viel will der Spezialhersteller dazu noch nicht sagen. Allerdings demonstrierten Unternehmensvertreter Technology Review Ende letzten Monat einen neuen Herstellungsprozess, der zeigt, dass Saphirglas womöglich bald in nahezu jedem portablen elektronischen Geräte landen könnte: Als laminierte Extraschicht über regulärem Glas.

Der konventionelle Herstellungsprozess zur Erzeugung von Saphirbögen setzt auf große Kristalle des Materials mit einem Durchmesser von rund 40 Zentimetern, die dann in dünne Wafer mit einer Dicke von einigen Hundert Mikrometern zersägt werden. Diese dünne Wafer können dann noch dünner gemacht werden, indem der Sägeprozess wiederholt wird und sich ein Schleifvorgang anschließt. Alles in allem verschwendet dieser Prozess aber große Mengen Saphir.

GT Advanced Technologies geht anders vor. Die neue Maschine der Firma, die die Größe eines Betonmischfahrzeugs hat, steht in den Labors der Firma in Danvers, Massachusetts. Das Gerät schießt Wasserstoffionen auf Wafer aus Saphir, die sich so in einer Tiefe von 26 Mikrometern in das Material einbetten lassen. Der Wafer kann dann aus dem Apparat entnommen und erhitzt werden, so dass aus den Wasserstoffionen Wasserstoffgas wird. Dieses dehnt sich aus und sorgt dafür, dass sich ohne Sägerei eine 26 Mikrometer dicke Saphirschicht abheben lässt.

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(bsc)