iOS 7: Hintergrundaktualisierung frisst Mobilfunkdaten

Mit iOS 7 können Apps erstmals regelmäßig im Hintergrund aktiv werden. Die willkommene Neuerung kann jedoch zu ungewolltem Datenverbrauch im Mobilfunknetz führen.

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Ein knappes halbes Jahr nach der Veröffentlichung von iOS 7 nutzen Apps zunehmend eine der größten Neuerungen: Sie können erstmals regelmäßig im Hintergrund tätig werden und Daten abrufen. Dies ist praktisch, denn der Nutzer sieht dann beim Öffnen der App direkt die neuesten Informationen oder Inhalte, ohne auf deren Abruf warten zu müssen. Die Hintergrundaktualisierung hat allerdings Nebenwirkungen: Denn Apps, die die Funktion unterstützen, scheren sich oft nicht um die Art der Internetverbindung und können dadurch zu einem deutlich erhöhten Datenverbrauch im Mobilfunknetz beitragen – gerade wenn zum Beispiel Bilder oder andere Inhalte mit größerem Umfang abgerufen oder übertragen werden.

Immer wieder einen Blick wert: Der Mobilfunk-Datenverbrauch einzelner Apps in iOS 7

Einzelne Apps können durchaus in wenigen Tagen zwei- bis dreistellige MByte-Werte generieren und damit das bis zur Geschwindigkeitsdrosselung verfügbare monatliche Datenvolumen ebenso schnell wie ungewollt aufbrauchen. Seit iOS 7 haben Nutzer immerhin die Möglichkeit, den Mobilfunkdatenverbrauch einzelner Apps einfach in den Einstellungen unter "Mobile Netz" zu kontrollieren – es lohnt, dort einen Blick hineinzuwerfen.

Bei ungewollt hohem Verbrauch bleibt dem Nutzer allerdings nur ein halbgarer Ausweg: Er kann der jeweiligen App die Hintergrundaktivität verbieten (unter Einstellungen – Allgemein – Hintergrundaktualisierung) oder ihr den Zugriff auf das Mobilfunknetz untersagen. Wählt man ersteres, bezieht die App dann natürlich auch im WLAN keine frischen Daten mehr vorab. Wählt man letzteres und öffnet die App unterwegs, dann steht dieser keine Datenverbindung mehr zur Verfügung – sie ist also möglicherweise nutzlos, bis ihr der Mobilfunkzugriff wieder gestattet wird.

Manche Apps bieten in ihren Einstellungen an, bestimmte Inhalte nur per WLAN zu beziehen. Diese Funktion bereitzustellen, liegt aber in der Hand des Entwicklers und nicht des Betriebssystems, entsprechend ist sie längst nicht in jeder App zu finden oder als Standardeinstellung deaktiviert.

Nicht nur für Nutzer kann die Hintergrundaktualisierung unerwartete Auswirkungen mit sich bringen – auch App-Anbieter sollten die Neuerung im Hinterkopf behalten, warnt der Entwickler David Smith. Nachdem er mit einem Update für seine Wetter-App die Hintergrundaktualisierung aktiviert hatte, stiegen die kostenpflichtigen Zugriffe auf die API des Wetterdatenanbieters innerhalb kurzer Zeit um rund das sechzehnfache pro Tag, schreibt Smith – mit einer schnell nachgeschobenen Aktualisierung hat er die Frequenz des Datenabrufs im Hintergrund dann wieder verringert. (lbe)