Kunst und Technik beim European Media Art Festival

Um Ironie ging es beim 28. Medienfestival EMAF in Osnabrück, das etwa DIY-Tutorials auf die Schippe nahm. Studierende der örtlichen Hochschule setzten sich außerdem mit der Mensch-Maschinen-Kommunikation auseinander.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Kunst und Technik beim EMAF in OsnabrĂĽck
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christina Röhm

In der vergangenen Woche tummelten sich wieder viele Künstler und Kunstinteressierte in den Straßen Osnabrücks. An zehn verschiedenen Standorten bot das European Media Art Festival (EMAF) Ausstellungen, Filmprogramme und Live-Performances. Unter dem Motto „Irony“ wurde der Umgang mit modernen Medien und Technik thematisiert und ins Verhältnis zur Kunst gestellt.

Today I Want To Show You...

Die Videoinstallation „Today I Want To Show You...“ von Bastian Hoffmann zeigt auf zwei Röhrenfernsehern überzogene YouTube-Tutorials. Die Besucher können mittels Kopfhörern die Anweisungen des Sprechers verfolgen. Der Künstler überspitzt die Anleitungsvideos, in denen der Betrachter zum Nachahmen aufgefordert wird, zum Beispiel durch das aufwändige Bauen einer öffentlichen Pfütze oder das Herstellen von Papier aus einem Holzbrett.

Mit Kunst und Technik beschäftigt sich auch Piet Heijden-Hume bei seiner Lichtinstallation „Angle Of Incidence“. Der Künstler nutzt die Verhältnisse im Turm Bürgergehorsam und bringt das alte Gemäuer in Verbindung zu seiner Installation. Von vier Beamern wird eine Lichtprojektion auf die Wandfläche gespielt – gebrochen und umgelenkt durch extra installierte, gebogene Spiegel. Die Beamer sind separat geschaltet aber zeigen parallel das gleiche Programm, das der Künstler extra für dieses Projekt geschrieben hat.

Angle Of Incidence

Dabei ist ihm, wie er erklärt, der eine oder andere Fehler unterlaufen. Diese hat er modifiziert und in die Projektion eingebaut. So kann der Betrachter nun in einem Teil der Projektion rund laufende Querstreifen sehen, die nicht eingeplant waren. Die Freiheit, entstandene Fehler einzubauen und zu verwenden, ist ein Aspekt, den Heijden-Hume an der Kunst schätzt.

Mit dem Media Campus bietet das EMAF jungen Künstlern und Designern die Möglichkeit, ihre Werke öffentlich auszustellen. Dies nutzten Studierende der Hochschule Osnabrück, um ihre im letzten Semester entstandenen Projekte zu zeigen. Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Media und Interaction Design, der sich unter Anderem mit der Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen beschäftigt, sind verschiedene Wearable Devices entwickelt worden. Die meisten konnten von den Ausstellungsbesuchern direkt ausprobiert werden.

EMAF Media Campus (8 Bilder)

Bob

Wer zuviel Geld ausgibt, muss den GĂĽrtel enger schnallen. Oder Bob tragen, der sich beim Bezahlen automatisch enger zieht.

Ein Projekt von Dennis Timmermann, Fabian Schucht und Mathis KrĂĽper.
(Bild: Hochschule OsnabrĂĽck)

In allen Wearable Devices sind Mikrocontroller verbaut, über die sie angesteuert werden. Ebenfalls integriert sind Bluetoothmodule, die die Kommunikation über Apps mit dem Smartphone ermöglichen. Erhältlich sind die Wearable Devices aber zunächst nicht. Die Stücke der Studierenden werden am Donnerstag, den 30. April noch einmal in der Semesterausstellung der Hochschule Osnabrück gezeigt. (hch)