Acer profitiert vom Fokus auf das B2B-Geschäft

Die organisatorische Trennung von Consumer- und B2B-Geschäft hat sich bewährt. Vor allem in Projekten der öffentlichen Hand konnte Acer seither zulegen und auch vom Konjunkturpaket II profitieren. Während im Krisenjahr 2009 Großunternehmen Investitionszurückhaltung übten, gehen von Windows 7 spürbare Impulse aus.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Mirco Krebs, Head of Professional Division, Acer Deutschland

(Bild: Acer)

Das Krisenjahr 2009 war auch im gewerblichen Geschäft des taiwanischen Acer-Konzerns zu spüren – vor allem Großunternehmen übten sich im vergangenen Jahr in Investitionszurückhaltung –, dennoch konnte dieser Bereich ausgebaut werden. Reduzierte oder gar gestrichene Kreditlimits setzen aber auch generell vielen Unternehmen zu. Vom Konjunkturpaket II gingen hingegen noch Impulse aus, die Acers Professional-Sparte zu nutzen wusste, wie Mirco Krebs, Head of Professional Division bei der Acer Computer GmbH, gegenüber heise resale bestätigte.

Insofern habe sich die seit 2007 etablierte organisatorische Trennung von Consumer- und B2B-Geschäft sehr gut bewährt. Die Professional-Sparte legt seither auch einen besonderen Fokus auf das Geschäft mit der öffentlichen Hand – und kann hier insbesondere in jüngerer Vergangenheit maßgebliche Erfolge vorweisen. "Wir sind inzwischen in vielen Landesrechenzentren vertreten", unterstreicht Krebs.

Das positive Marktmomentum will Acer auch im laufenden Jahr gezielt nutzen und investiert dazu in den Ausbau der personellen Ressourcen im Vertrieb. So sollen die zusätzlichen Mitarbeiter unter anderem eine intensivere Betreuung von Kunden gewährleisten – dazu werden beispielsweise auch die Vertriebsregionen verkleinert. Am gezielten Fokus auf das Behördengeschäft und Kunden aus dem Bildungssektor will Krebs ebenso festhalten. Allein um den Bereich Ausschreibungen kümmern sich in einem internen Ausschreibungsteam künftig drei Mitarbeiter.

Während auf Seiten der gewerblichen Kundschaft im Verlauf des vergangenen Jahres noch eine Abwartehaltung in Sachen Windows 7 zu spüren war, hat die Markteinführung des neuen Betriebssystems nach Einschätzung von Krebs bei den Endkunden wie eine Initialzündung gewirkt. Bereits 14 Tage nach dem Start sei Windows 7 im Channel vollständig angekommen. So ließen sich seither beispielsweise Notebooks mit Vista selbst mit einem Preisabschlag von 70 Euro gegenüber vergleichbaren Win-7-Modellen nicht mehr verkaufen.

Aus Sicht von Acer Deutschland indessen nicht ganz unproblematisch erscheint die Konzernentscheidung, das Server-Geschäft weltweit unter der Marke Gateway zu bündeln. Im Sinne der 2008 angekündigten Mehr-Marken-Strategie ist diese Vorgehensweise zwar konsequent, wird aber nicht in allen Fällen den regionalen Besonderheiten gerecht. So war beispielsweise das Server- und Storage-Geschäft von Acer hierzulande durchaus gut etabliert. Mit dem Markenwechsel zu Gateway erfolgte nun allerdings auch ein organisatorischer und damit auch personeller Wechsel in den Verantwortlichkeiten.

Während das Gateway-Geschäft mit einer eigenen Vertriebsorganisation auf europäischer Ebene unter der Verantwortung von Antonio Papale angesiedelt ist, haben die bisherigen Mitarbeiter aus dem Acer Serverbereich innerhalb der von Mirco Krebs verantworteten Professional Division andere Aufgaben übernommen. (map)