Bitkom: Nachholbedarf in Sachen mobiles Internet per WLAN-Hotspot

Obwohl die Zahl der öffentlich zugänglichen WLAN-Hotspots hierzulande inzwischen auf über 15.000 gestiegen ist, sieht der ITK-Branchenverband Deutschland im internationalen Vergleich noch abgeschlagen. Die unklare Rechtssituation hierzulande sei ein Grund für die zögerliche Entwicklung.

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Die Zahl der WLAN-Hotspots, über die Anwender hierzulande öffentlichen Zugang zum Internet erhalten können, ist nach Angaben des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) inzwischen auf rund 15.000 angestiegen. Je 100.000 Einwohner stehen somit im Durchschnitt 18 WLAN-Hotspots zur Verfügung. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich allerdings noch abgeschlagen auf Rang 15 – hinter strukturschwächeren Ländern wie beispielsweise Portugal. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien liegt die Hotspot-Dichte zum Teil um den Faktor drei höher – führend sind Schweden (85) und die Schweiz (74). Die USA kommen immerhin auf 23 WLAN-Hotspots je 100.000 Einwohner.

Als einen der wesentlichen Gründe für die zwar weiterhin positive, aber dennoch eher zögerliche Entwicklung hierzulande sieht Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer in der unklaren Rechtssituation in Deutschland. So müssen die Betreiber öffentlicher WLAN-Hotspots nicht nur die Nutzer des Internetzugangs registrieren, sondern können im Zweifelsfall beispielsweise auch für illegale Downloads, die über ihren WLAN-Hotspot erfolgt sind, zur Verantwortung gezogen werden. Während der Bundesgerichtshof in einem kürzlich ergangenen Urteil zumindest im Falle von Privatpersonen die Folgen der Störerhaftung für WLAN-Betreiber eingeschränkt hat, steht eine Klärung der Verantwortlichkeiten von Online-Anbietern – auch im Rahmen des Telemediengesetzes – weiterhin aus. (map)