Erneuter Führungswechsel bei der Softline AG

Christoph Michel ist neuer alleiniger Vorstand beim Offenburger Software-Handelshaus und löst Markus Kürschner ab, der diesen Posten erst Ende 2007 übernommen hatte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.

Binnen 3 Monaten löst die Offenburger Softline AG nun schon zum zweiten Mal ihren Vorstandsvorsitzenden ab: Christoph Alexander Michel ist alleiniger Vorstand des Software-Handelshauses und ersetzt Markus Kürschner, der diesen Posten erst Ende November 2007 übernommen hatte. Gleichzeitig tritt Kürschner auch als Geschäftsführer der TradeMail Distribution GmbH zurück, die im Januar 2008 aus der Verschmelzung der beiden Tochtergesellschaften Trade Up und Maily hervorgegangen war.

Michel kommt vom Enterprise-Content-Management-Anbieter Hyperwave, wo er zuletzt als Senior Vice President weltweit für den Vertrieb und das Marketing verantwortlich war. Softline präsentierte den 43-jährigen Diplomvolkswirt bereits Ende Februar im Vorfeld der Jahreshauptversammlung als designierten Vorstandsvorsitzenden. Die Trennung von Markus Kürschner erfolge in "gegenseitigem Einvernehmen" heißt es in der Ankündigung des Unternehmens. Kürschner war als ehemaliger Geschäftsführer der Maily Distribution GmbH im Zuge der Übernahme Mitte 2007 zu Softline gekommen.

Nach massiven Verlusten im Geschäftsjahr 2005/2006 war das Offenburger Unternehmen zu einem Kurswechsel gezwungen. Der Kauf des etablierten Software-Distributors Maily sollte nicht nur helfen, den Umsatz der Softline-Gruppe nahezu zu verdoppeln, sondern auch zu einer Stärkung der Marktstellung beitragen – durch den Zugewinn von über 5.000 Fachhandelskunden und exklusive Distributionsverträge mit verschiedenen Herstellern.

Während sich Softline seit September vergangenen Jahres über die Münchner Prometheus GmbH im margenträchtigen IT-Consulting-Geschäft engagiert, wurde die im April 2007 gegründete IT-Fachkräftevermittlungsagentur Monaco Service GmbH bereits zum Jahresende aus Kostengründen wieder geschlossen. Im Geschäftsjahr 2006/2007 gelang dem Unternehmen zumindest eine deutliche Senkung der Verluste von 4,1 auf 1,5 Millionen Euro – der Umsatz ging um knapp 14 Prozent auf 11, 7 Millionen Euro zurück. Allerdings musste der Vorstand auch eingestehen, dass sich infolge der kumulierten Verluste das Eigenkapital der Softline AG auf rund 5 Millionen Euro halbiert habe. Das Unternehmen hatte die endgültigen Zahlen erst im Januar 2008 veröffentlicht – 6 Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres am 30. Juni 2007. (map)