Sidekick-Kunden bekommen 100 US-Dollar Schadenersatz für Datenverlust

Die Techniker der Microsoft-Tochter Danger, die die Sidekick-Datendienste für T-Mobile USA betreut, arbeiten weiter an der Wiederherstellung der persönlichen Daten der Nutzer. Nach neuen Informationen könnten einige Daten wiederhergestellt werden.

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Der Mobilfunkanbieter T-Mobile USA will allen Kunden seines Smartphone-Dienstes Sidekick, denen durch ein Serverausfall kürzlich alle persönlichen Daten verlorengingen, 100 US-Dollar in Form eines Gutscheins für seine Dienste übergeben. Das hat das Unternehmen gestern in einer Mitteilung zum Stand der Datenwiederherstellung bekannt gegeben. Ein Tag zuvor hatte das Unternehmen den Betroffenen bereits einen Monat kostenlose Datendienste offeriert. Die Sidekick-Kunden müssen sich um nichts kümmern, verspricht T-Mobile, der Konzern wolle sie innerhalb der kommenden zwei Wochen informieren. Das heißt, das Unternehmen weiß, welche der 1 Million Besitzer eines Sidekick-Geräts betroffen sind.

Derweil gehen laut Mitteilung die Arbeiten an der Wiederherstellung der gelöschten Daten und an der Stabilisierung der Diensteplattform weiter. Am Wochenende seien die Dienste für alle Sidekick-Kunden wiederhergestellt worden. Dabei habe sich gezeigt, dass es möglich sein könne, ihnen einige Daten wiederzubeschaffen. Bisher waren T-Mobile und Microsoft/Danger davon ausgegangen, dass die Daten für immer verloren sind.

Beim Sidekick-Dienst werden persönliche Daten wie Adressen, Kalendereinträge und Fotos im Auftrag von T-Mobile USA von Danger gehostet. Bei dem Dienst gibt es keine bequeme Möglichkeit, die Daten lokal zu sichern. Dennoch eventuell vorhandene Kopien dieser Daten verbleiben auf den Sidekick-Handys und können auf der SIM-Karte gesichert werden, solange sie nicht zurückgesetzt oder ihre Akkus nicht herausgenommen werden, ist der Sidekick-FAQ zu entnehmen.

Noch liegen keine offiziellen Informationen vor, wie es zu dem Serverausfall und dem Datenverlust gekommen ist. Der Seattle Post-Intelligencer hatte vorige Woche Montag über einen Ausfall des Sidekick-Dienstes berichtet. Die Daten, die dabei verlorengegangen sind, seien nicht auf einem geeigneten Backup gesichert worden. Dies wie alles Weitere bleibt zunächst den Gerüchteköchen vorbehalten. So berichtet AppleInsider, der Serverausfall und das Fehlen eines Backups seien möglicherweise auf Sabotage zurückzuführen. Microsoft sei bei der Übernahme von Danger Anfang 2008 hauptsächlich am Personal interessiert gewesen und nicht daran, die Sidekick-Plattform in eigener Regie weiterzubetreiben. Das geschehe im Auftrag von T-Mobile nur aufgrund von vertraglichen Verpflichtungen. Für Microsoft habe es daher keinen Grund gegeben, ein Upgrade durchzuführen, das nach bisherigen Gerüchten zum Serverausfall geführt haben soll.

Während T-Mobile USA momentan keine Sidekick-Geräte mehr verkauft und deutlich zu machen versucht, dass die Ursache für die Probleme nicht bei dem Mobilfunkanbieter zu suchen sind, legt Microsoft laut einem Bericht des Seattle Post-Intelligencer Wert auf die Darstellung, dass der Danger-Dienst eigenständig arbeitet, und zwar vollständig getrennt von der Infrastruktur, mit der Microsoft seine Cloud-Plattform Windows Azure und seine Web-basierten Office-Anwendungen betreibt.

Experten bezweifeln dies auch nicht laut dem Bericht, doch zum anstehenden Start der Microsoft-Cloud könne diese Information aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt sein. Den Kunden sei bei der Auslagerung von Daten an einen Dienstleister unabhängig von der konkreten Infrastruktur am wichtigsten, dass der Dienst stabil und zuverlässig arbeite. Dazu komme, dass auch die Konkurrenten Google mit seinem E-Mail-Dienst und Amazon in den vergangenen Monaten mit Hardware-Problemen zu tun gehabt hätten, doch habe dies nicht zum umfangreichen Verlust persönlicher Daten geführt.

(anw)