3D-Hand-Scanner für Oculus Rift und Smartphones

SoftKinetic bietet einen Adapter nebst Software an, mit dem sich eine 3D-Kamera auf die Oculus Rift schnallen lässt, die Handbewegungen erkennt und für Eingaben nutzt. Leap Motion erkennt ebenfalls Hände vor der Rift-Brille.

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3D-Hand-Scanner für Oculus Rift und Smartphones
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Mit einem einfachen Adapter lässt sich eine Senz3D-Kamera von Creative Labs auf einer Oculus Rift (DK1) befestigen. Die kostenlosen Adapter verteilt der Hersteller SoftKinetic nur auf Messen und Konferenzen, bietet auf seiner Webseite aber eine Vorlage für 3D-Drucker an. Zum Kamera-Adapter gibt es eine Software zum Download, die Handbewegungen des Rift-Trägers erkennt und ihm erlaubt, Objekte zu bewegen. Ein kleines Demo-Programm lasst den Spielern beispielsweise mit virtuellen Würfeln hantieren. Die Bewegungen wirken natürlich und erlauben eine natürliche Interaktion mit der VR-Welt, die normale Controller bislang nicht bieten können. Lediglich die Kollisionserkennung ist noch lückenhaft.

3D-Scanner für Rift und Smartphones (4 Bilder)

Mit dem einfachen Adapter von Softkinetic lässt sich eine 3D-Kamera an der Rift befestigen. Die kostenlose Software erkennt einfache Handbewegungen mit denen man Objekte bewegt.

SoftKinetic bietet die Demo an, um seine Middleware Iisu zu bewerben, die eine 3D-Erkennung von Handbewegungen ermöglicht. SoftKinetic hat auch die Sensor-Technik in der Senz3D-Kamera entwickelt, die mit einem Time-Of-Flight-Sensor mit einer Auflösung von 320 × 240 Pixeln bei 60 Hz arbeitet. Das Besondere ist die kurze Latenz des Sensors, die laut SoftKinetic bei lediglich 16 ms liegen soll. Bei einem kurzen Test konnten wir in der Tat kaum Verzögerungen spüren, wie man sie Beispielsweise von der Kinect-Kamera her kennt.

SoftKinetic hat seinen 3D-Sensor mittlerweile soweit verkleinert und die Leistungsaufnahme verringert, dass er in Smartphones eingebaut werden kann. Diese sind somit in der Lage, Objekte in der Umgebung dreidimensional zu scannen, ähnlich wie es Google in seinem Projekt Tango plant. Laut SoftKinetic ist die Technik bereits einsatzbereit. Ankündigungen von Smartphones und Tablets mit mobilen 3D-Scannern erwartet der Hersteller spätestens zur CES Anfang 2015. Zudem plane auch ein großer deutscher Autohersteller aus der gehobenen Klasse (wahrscheinlich BMW oder Mercedes), die Integration des Softkinetic-Sensors zur Gestensteuerung beispielsweise des Audio-Systems im Innenraum.

Neben SoftKinetic arbeitet auch Qualcomm unter dem Namen Vuforia an der 3D-Objekt-Erkennung mit Tablets und Smartphones. Unlängst hatten sie für McDonalds ein Werbespiel zur Fußball-WM veröffentlicht, das Hamburgerverpackungen mit der normalen monoskopischen Kamera scannt und als virtuelle 3D-Objekte in ein kleines Fußballspielfeld einbaut.

Auf der Unite-Konferenz in Seattle, auf der SoftKinetic seinen Adapter vorstellte, zeigte auf Leap Motion eine Handerkennung für die Oculus Rift. Dazu muss der Leap-Controller einfach mit Klebeband an der Rift befestigt werden. Das System funktioniert also auch mit dem neuen DK2. Zu Demonstrationszwecken zeigte Leap ein kleines Programm, mit dem der Anwender seine Hände auf eine virtuelle Plasmakugel legen konnte, die auf seine die Handstellungen reagierte. Leap will das Programm für die Oculus Rift in ein bis zwei Wochen in seinem Airspace Store veröffentlichen. (hag)