3DMark Steel Nomad: Plattformübergreifender Grafik-Benchmark ausprobiert

Die neue 3D-Szene misst die Leistungsfähigkeit von Gaming-PCs, Tablets und Smartphones unter verschiedenen Betriebssystemen. Wir haben erste Benchmark-Werte.

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Szene aus dem 3DMark Steel Nomad

Szene aus dem 3DMark Steel Nomad.

(Bild: c't [Screenshot])

Lesezeit: 3 Min.

Ein neuer 3DMark-Benchmark soll die 3D-Leistung verschiedener Systeme zuverlässiger miteinander vergleichen. Schon seit über 25 Jahren misst der Benchmark 3DMark in zahlreichen Versionen die 3D-Performance von Grafikkarten und integrierten GPUs, um diese miteinander zu vergleichen. Für den 2013 erschienenen 3DMark hat die finnische Softwaresparte der Prüforganisation Underwriters Laboratories (UL) die neue 3D-Szene Steel Nomad entwickelt. Sie soll die bisherigen, über sieben Jahre alten Teilwertungen Time Spy und Time Spy Extreme ablösen, die die Leistungsfähigkeit moderner High-End-Grafikkarten nicht mehr richtig abbilden können.

Steel Nomad nutzt ausschließlich Raster-Grafik ohne Raytracing-Grafikeffekte, die wegen der hohen Hardware-Anforderungen bislang nur ausgewählte Spieletitel nutzen. Um verschiedene Geräte und Plattformen miteinander vergleichen zu können, läuft die Szene unter Windows und Windows-on-Arm. Für dieses Jahr ist zudem eine macOS-Version geplant und künftig soll es Steel Nomad auch für Android, iOS und Linux geben. Die anspruchsvolle 3D-Szene soll High-End-Grafikkarten auslasten und erfordert deshalb unter Windows mindestens 8 GByte System- und 8 GByte Grafikspeicher. Rechner mit im Prozessor integrierter Grafik benötigen 16 GByte Arbeitsspeicher, weil sich CPU und iGPU das RAM teilen.

Die Light-Version des 3DMark Steel Nomad spielt im Unterschied zur Standardvariante bei Dunkelheit.

(Bild: c't [Screenshot])

Für schwächere Hardware wie Notebooks und Mini-PCs mit iGPU sowie Smartphones und Tablets sieht UL die abgespeckte Variante Steel Nomad Light vor. Diese steht zum Start am morgigen Dienstag (21.5.2024) außer für Windows (ARM + x86) auch für die Android- und iOS-Varianten des 3DMark zum Download bereit. Eine für macOS angepasste Version soll noch in diesem Jahr folgen, die iOS-App soll aber auch auf Macs mit Apple M1 und neuer laufen. Zudem arbeitet UL an einer Linux-Version. Die Light-Variante kommt unter Windows im Vergleich zu Steel Nomad mit der halben Videosspeichermenge von 4 GByte aus, benötigt aber ebenfalls mindestens 8 GByte installiertes RAM.

Je nach Betriebssystem kommen unterschiedliche 3D-Schnittstellen zum Einsatz: Unter Windows setzt Steel Nomad (Light) auf Microsofts DirectX 12 und den OpenGL-Nachfolger Vulkan, unter macOS und iOS auf Apple Metal und unter Android und Linux ebenfalls auf Vulkan.

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Wir konnten mit einer Vorabversion unabhängige Tests in Steel Nomad und Steel Nomad Light durchführen. Auf starken Grafikkarten wie der GeForce RTX 4080 Super läuft der Benchmark mit über 60 fps, bei günstigen 200-Euro-Karten wie der Radeon RX 6600 fällt die Bildrate auf unter 15 fps. Der Punktewerte ergibt sich aus der durchschnittlichen Bildrate × 100, sodass eine GeForce RTX 4080 Super 6630 Punkte erreicht.

Die weniger anspruchsvolle Light-Variante bietet nicht nur höhere Bildraten, sondern auch eine andere Bewertungsmetrik. Hier errechnet sich der Punktewert aus dem 135-fachen der durchschnittlichen Bildrate über die Szene. Eine Radeon RX 6600 mit 52,35 fps im Schnitt erreicht beispielsweise 7067 Punkte.

Steel Nomad und Steel Nomad Light gibt es als kostenloses Update für alle 3DMark-Editionen, auch für Nutzer der kostenlosen Version.

(chh)