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5G-Netz: O2 funkt in Offenbach demnächst mit Open RAN

Im Laufe des ersten Halbjahres will Telefónica Deutschland in Offenbach 5G mit Open RAN ausbauen. Projektpartner ist Ericsson.​

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Detail eines Mobilfunk-Antennenmastes mit kleinen 5G-Funkzellen.

(Bild: Kitawit Jitaton/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Telefónica Deutschland will in den kommenden Monaten mit der Einführung von Open RAN im Produktivbetrieb beginnen und setzt dabei auf Technik des schwedischen Ausrüsters Ericsson. In der ersten Jahreshälfte 2024 soll in Offenbach eine Cloud-RAN-Lösung von Ericsson für das 5G-Netz eingeführt werden, teilten die Unternehmen am Montag zum Auftakt des MWC Barcelona mit.

Dabei kombiniert Telefónica Deutschland Antennen von Ericsson mit Standardhardware, auf der Netzfunktionen virtualisiert werden. Der Anb ieter verspricht sich davon unter anderem, neue Funktionen schneller einführen zu können. Bei der Implementierung helfen HPE und Intel.

"Unsere Cloud-Transformation im Kern- und Zugangsnetz ist ein wichtiger Baustein für ein flexibles, voll automatisiertes und leistungsstarkes Mobilfunknetz", erklärt Mallik Rao, CTO von Telefónica Deutschland. "Wir arbeiten mit den besten Akteuren in diesem Bereich zusammen, um Netzinnovationen auf dem deutschen Markt voranzutreiben."

"Ericsson übernimmt die Führung bei der Industrialisierung von Open RAN", sagt Ericssons Westeuropachef Daniel Leimbach. "Aufbauend auf unserer Kooperation im Bereich 5G Packet Core Cloud Native werden wir gemeinsam das Netz auf Cloud-Technologien umstellen, um den Weg für das Netz der Zukunft zu ebnen."

Open RAN gilt unter Netzbetreibern als Chance, die Ausbaukosten zu senken und sich ein Stück weit aus der Abhängigkeit von den klassischen Ausrüstern zu befreien. Statt der spezialisierten Hardware von den klassischen Ausrüstern kommen Standardserver zum Einsatz, auf der Netzfunktionen mit Software virtualisiert werden.

Möglichen Einspareffekten stehen bisher noch erhöhter Aufwand und mehr Komplexität bei der Implementierung gegenüber. Vor allem die Einbindung in bestehende klassische Infrastrukturen bereitet den Netzbetreibern noch Kopfzerbrechen.

Dennoch experimentieren alle drei großen Netzbetreiber mit Open RAN. Die Telekom hat ein paar Antennen im Live-Betrieb und will das in den nächsten Jahren ausbauen. Vodafone betriebt auch in Deutschland erste Tests und hatte zuletzt angekündigt, in Rumänien mit Open RAN in den Produktivbetrieb zu gehen.

Der Neuling unter den deutschen Netzbetreibern setzt für sein 5G-Netz vollständig auf Open RAN. 1&1 baut sein Mobilfunknetz zusammen mit dem Rakuten-Konzern, der bereits ein Open-RAN-Netz in Japan betreibt. In den USA setzt AT&T auf die Cloud-RAN-Lösung von Ericsson.

(vbr)