Computex

AMD: 45-Watt-Doppelkerne und die Abkehr von QuantiSpeed

Mit den sparsamen Dual-Core-Prozessoren Athlon X2 BE-2350 und Athlon X2 BE-2300 führt AMD ein neues CPU-Benennungsschema ein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 209 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

AMDs frische Dual-Core-Prozessoren namens Athlon X2 BE-2350 und Athlon X2 BE-2300 bringen mehrere Neuerungen: Zunächst einmal sind sie mit 45 Watt Thermal Design Power (TDP) die ersten Vertreter einer neuen Leistungsaufnahmeklasse, außerdem führt AMD mit diesen 65-Nanometer-Chips ein neues Bezeichnungsschema an, das auf die Zahl "64" und die seit 2001 genutzte QuantiSpeed-Bewertung verzichtet.

Bis auf die um 20 Watt niedrigere nominelle Leistungsaufnahme entspricht der Athlon X2 BE-2350 mit 2,1 GHz Taktfrequenz und 2 × 512 KByte L2-Cache dem Athlon 64 X2 4000+ (Revision G/Brisbane-Kern), der Athlon X2 BE-2300 läuft wie der Athlon 64 X2 3600+ mit 1,9 GHz. Während AMD für die beiden 45-Watt-Neulinge 1000-Stück-OEM-Einkaufspreise von 86 und 91 US-Dollar nennt, sollen ihre 65-Watt-Verwandten gemäß aktueller Preisliste 73 beziehungsweise 104 US-Dollar kosten; hier ist also eine erneute Anpassung absehbar.

Im c't-Kurztest auf einem AMD-690G-Mainboard arbeitete ein System mit Athlon X2 BE-2350 erwartungsgemäß genauso schnell wie eines mit Athlon 64 X2 4000+, nahm aber unter Volllast zwischen 17 und 20 Watt (mit/ohne Belastung des 3D-Grafikerns im Chipsatz) weniger Leistung auf; weitere Details und ein Vergleich mit dem Intel Pentium Dual-Core 2160 stehen in c't 13/2007, die ab kommendem Montag am Kiosk liegt.

Die sparsameren Prozessoren erleichtern es PC-Herstellern, die verschärften Energy-Star-4.0-Richtlinien einzuhalten; dazu ist allerdings auch ein effizientes Netzteil und vor allem ein sparsamer Grafikchip nötig.

Mit den 45-Watt-Doppelkernen sowie den 45- und 35-Watt-Einzelkernen will AMD seine Position gegenüber Wettbewerber Intel verbessern, der allerdings mittlerweile ebenfalls 35-Watt-Einzelkerne offeriert. AMD hebt hervor, mit dem Chipsatz AMD-690G und dem DTX-Format besonders attraktive Produkte für sparsame, preiswerte und kompakte Bürocomputer im Angebot zu haben.

Das neue AMD-Bezeichnungsschema soll Zug um Zug auch bei den restlichen Prozessoren Verwendung finden. Der erste Buchstabe der CPU-Typennamen soll die Leistungsklasse kennzeichnen, das "B" steht hier für die Mittelklasse; ein "L" werden kommende Semprons tragen, ein "G" ist für die Phenoms vorgesehen. Der zweite Buchstabe kennzeichnet die Leistungsaufnahme ("P" für mehr als 65 Watt, "S" für rund 65 Watt, "E" für weniger als 65 Watt).

Bei der vierstelligen Zahl nach dem Trennstrich steht die erste Ziffer für eine Typenfamilie, die folgenden drei Ziffern ordnen den Prozessor relativ innerhalb dieser Baureihe ein. Bei den später im Jahr erwarteten Phenom-FX-Prozessoren will AMD weiterhin das bisherige FX-Namensschema verwenden. Nach Spekulationen soll es außer den Phenom-FX-Prozessoren mit LGA1207-Gehäuse für Quad-FX-Boards übrigens auch einen Phenom FX im AM2-Gehäuse für Mainboards mit "nur" einer Prozessorfassung geben. (ciw)