AMD lässt GPUs und Spielkonsolenchips auch bei Globalfoundries fertigen

Bisher beauftragt AMD vor allem TSMC mit der Produktion der Radeon-Grafikchips und der Kombiprozessoren für PS4 und Xbox One, doch das soll sich ändern.

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Das Wafer Supply Agreement (WSA) mit der arabischen Firma Globalfoundries, die 2009 die Dresdner Fertigungswerke von AMD übernahm, ist ein wichtiger Kostenfaktor: 2013 zahlte AMD 962 Millionen US-Dollar für die Auftragsfertigung an Globalfoundries, was mehr als 18 Prozent des Jahresumsatzes von 5,3 Milliarden US-Dollar entspricht. Nun hat AMD mit Globalfoundries das WSA-Volumen für das laufende Jahr 2014 auf 1,2 Milliarden US-Dollar erhöht, also wieder auf das Niveau von 2012.

In der Pressemeldung zum jüngsten WSA-Amendment erwähnt AMD, dass Globalfoundries 2014 "bestimmte GPUs und (...) Produkte für Spielkonsolen" fertigen soll. Diese stellt nach bisherigem Kenntnisstand vorwiegend der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC in Taiwan her.

Leider veröffentlicht AMD weder, um welche Chips es genau geht, noch die Höhe der Zahlungen an TSMC. Daher lässt sich nicht abschätzen, in welchem Umfang Aufträge von TSMC zu Globalfoundries wandern. Auskünfte zum Auftragsfertiger bestimmter Produkte erteilt AMD nach eigenem Gutdünken, genau wie die meisten anderen Chipfirmen.

TSMC produziert bisher außer Mainboard-Chipsätzen und allen Radeon-GPUs die erwähnten Spielkonsolen-Chips mit Jaguar-Rechenkernen und auch die Kabini-SoCs, ebenfalls mit Jaguar-Innenleben. Auch die Kabini-Vorgänger Ontario und Zacate beziehungsweise deren Nachfolger (Brazos 2.0) stammen wohl aus Taiwan. Dabei geht es zunächst einmal um die nackten Wafer – für die Vereinzelung der Dice und das Packaging nutzt AMD teilweise noch eigene Werke in Malaysia (Penang) und China (Suzhou).

AMD Athlon 5350 und Sempron 3850 tragen den Schriftzug "Diffused in Germany".

Globalfoundries fertigt sämtliche AM3-, FM2- und FM2+-Prozessoren, also etwa die jüngste Generation Kaveri mit 28-nm-Technik. Dabei kommt jedoch das sogenannte "Gate First"-Verfahren zum Einsatz, während TSMC bei der 28-nm-Technik auf "Gate Last" setzt.

Doch anscheinend kann AMD darauf flexibel reagieren: Schon im Kaveri steckt ja eine GCN-GPU, die auch TSMC für Radeons, Kabini und die Spielkonsolen-Chips fertigt. Und auf dem Metalldeckel der jüngsten AM1-Prozessoren mit Kabini-Technik steht der Schriftzug "Diffused in Germany", was auf die Fertigung bei Globalfoundries hindeutet. Anders als auf Kaveri-Chips (Made in Malaysia, Made in China) steht auf den AM1-Prozessoren jedoch "Made in Taiwan" – Test und Packaging erfolgen also bei einem anderen Outsourcing-Partner. In Zukunft sind außerdem AMD-Chips "Diffused in USA" zu erwarten. (ciw)