AMDs Low-Cost-Prozessor Duron schlägt sich gut

Der Athlon-Abkömmling tritt gegen den Intel Celeron an - und schlägt sich dabei großartig.

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Viele Berichte und Gerüchte ranken sich schon um den Duron-Prozessor, heute hat AMD ihn offiziell vorgestellt. Mit Taktraten von 600, 650 und 700 MHz soll der Duron in Einstiegs-PCs bis 2000 Mark zu finden sein und tritt damit vor allem gegen den Intel Celeron an. Obwohl er technisch gesehen vom Athlon-Prozessor abstammt, löst er damit den K6-2 und K6-III als Low-Cost-CPUs ab.

Als größte Neuerung gegenüber dem Athlon integriert der Duron 64 KByte Level-2-Cache on-die, also direkt auf dem Prozessor-Chip. Dadurch arbeitet dieser Cache mit vollem Prozessortakt, was allen bisherigen Vertretern dieser Technik (AMD K6-III: 256 KByte L2-Cache, Intel Celeron: 128 KByte, Intel Pentium III/E: 256 KByte, AMD Thunderbird: 256 KByte) einen großen Geschwindigkeitsvorteil eingebracht hatte. Als zweite Neuerung wechselte AMD die Bauform und stellt den Duron ausschließlich in Versionen für den Sockel A her. Damit läuft der Duron nur in neuen Mainboards, die noch auf der Computex vor zwei Wochen Seltenheitswert hatten. Vom Athlon geblieben sind die 128 KByte Level-1-Cache, die erweiterten 3DNow!-Befehle und der Systembus mit 100 MHz im DDR-Verfahren.

Im c't-Labor schlug sich der Duron hervorragend: Mit 650 MHz arbeitete er zwischen 17 Prozent (BAPCo SYSMark 2000, Linux-Benchmark) und 33 Prozent (PovRay) schneller als ein Intel Celeron mit 600 MHz (Coppermine-Kern). Auch den für nächste Woche erwarteten Celeron-700 dürfte er damit abhängen. Doch auch seinem direktem Vorfahren macht er das Leben schwer und hängt ihn in einigen Tests ab.

BAPCo SYSMark 2000 3DMark 2000 Pov Ray 3.1 [PPS]
AMD Duron 650 MHz 132 3496 515
AMD Duron 700 MHz 138 3626 556
Intel Celeron 600 MHz 112 2780 385
AMD Athlon 700 MHz 143 3736 540
Intel Pentium III 700 MHz 147 3896 489

(Alle Tests mit 128 MByte RAM, Grafikkarte mit NVidia TNT2-Ultra.)

Der Duron benötigt eine Kernspannung von 1,5 Volt und verbrät 22,7 Watt bei 600 MHz und 25,5 bei 700. Damit ist er etwas stromhungriger als der Coppermine-Celeron, der bei 600 MHz bei ebenfalls 1,5 Volt nur 18 Watt verheizt.

Die OEM-Preise für die Versionen mit 600, 650 und 700 MHz liegen bei 112, 154 und 192 US-Dollar. Damit liegt er nach Intels aktueller Preisliste gleichauf mit dem Celeron. Einen ausführlichen Test und weitere Benchmark-Ergebnisse bringt c't in Ausgabe 14/2000 (ab dem 3. Juli im Handel). (jow)