AMDs Thunderbird und Duron doch ohne festen Multiplikator

Der fest eingebaute Multiplikator bei AMDs neuen Prozessoren lässt sich umgehen. Dadurch kann man die Chips leicht übertakten.

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Der fest eingebaute Multiplikator bei AMDs neuen Sockel-A-Prozessoren Athlon und Duron lässt sich umgehen. Dadurch kann man den Chips leicht eine höhere interne Taktfrequenz aufzwingen als jene, für die sie spezifiziert sind.

Bei den CPUs des Konkurrenten Intel ist schon seit geraumer Zeit das Verhältnis zwischen der Prozessor-internen und der so genannten Frontside-Bus-Taktfrequenz fest und unveränderbar eingestellt. Diese Maßnahme soll nach offizieller Lesart Fälscherwerkstätten das Handwerk legen. Vorher kamen wiederholt CPUs in den Handel, die mit gefälschten höheren Taktfrequenzangaben teurer verkauft wurden. Der fixe Frequenzmultiplikator verhindert allerdings auch, dass Übertaktungs-Fans im heimischen PC mit einfachen Mitteln einem preiswerten Prozessor gehörig auf die Sprünge helfen. Intel-Prozessoren lassen sich nur noch durch Steigerung der FSB-Taktrate übertakten, was Probleme mit anderen PC-Komponenten nach sich ziehen kann.

Mit der Einführung des Athlon hatte AMD ebenfalls feste Multiplikatoren eingeführt, aber ein Hintertürchen für Übertakter offengelassen. Nach einem Umbau des Prozessorgehäuses ist bei den Slot-A-Athlons der so genannte Debug-Port zugänglich. Hier lassen sich kommerziell erhältliche Module aufstecken, die auf einfache Weise eine Veränderung des Multiplikators ermöglichen. Bei der Sockel-Bauform der neuen Athlons (Codename: Thunderbird) und Durons ist ein solcher Debug-Port nicht mehr vorhanden. Einige Mainboard-Hersteller (etwa QDI) bieten auf ihren angekündigten Platinen für den Sockel A jedoch Jumper oder DIP-Schalter, die an vier undokumentierte Pins des Prozessors angeschlossen sind und ebenfalls eine Veränderung des Frequenz-Multiplikators gestatten.

AMD behält sich allerdings vor, diese Pins künftig nicht mehr intern zu verdrahten und somit diese Funktion lahm zu legen. (ciw)