AOL wegen Veröffentlichung von Suchanfragen verklagt

Drei AOL-Kunden haben in Kalifornien ein Sammelklageverfahren beantragt, da ihr Provider im Juli Suchanfragen ohne ihre Einwilligung veröffentlicht hatte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 92 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Drei AOL-Kunden haben beim District Court for the Northern District of California ein Sammelklageverfahren gegen ihren Provider beantragt. Sie beschuldigen laut Klageschrift (PDF-Datei) das Unternehmen, ihre Privatsphäre verletzt zu haben, indem es Ende Juli ohne Einverständnis der Betroffenen Suchanfragen im Internet veröffentlicht hat. Die Kläger verlangen für alle betroffenen AOL-Kunden Schadensersatz. Es sei die erste Klage aus diesem Anlass, schreibt die vertretende Kanzlei.

Im August war bekannt geworden, das AOLs Forschungsabteilung rund 20 Millionen Suchanfragen von 658.000 AOL-Kunden in einem für jedermann zugänglichen Wiki zum Download bereit gestellt hatte. In der Datei waren die Screennames der Nutzer durch zufällige Ziffernkombinationen ausgetauscht, doch in den Datensätzen befinden sich jedoch Informationen, die Rückschlüsse auf die suchende Person zulassen, etwa Namen und Adressen von Freunden oder Kollegen, hieß es, und laut Klageschrift auch Uhrzeit und Datum der Suchanfragen. Zwei Wochen später mussten Technologie-Chefin Maureen Govern und zwei weitere AOL-Mitarbeiter gehen.

Zwar sei die Datei von AOL von der Webseite genommen worden, doch sei sie bis dahin bereits heruntergeladen worden und an anderern Stellen im Internet wieder aufgetaucht, meinen die Kläger. AOL habe sich zwar bereits entschuldigt, doch nichts getan, um die Situation zu bessern. Auch sammle AOL weiterhin diese Art Daten seiner Kunden und habe den Datenschutz nicht verbessert.

Siehe dazu auch: (anw)