AOL will Lauschfunktion aus Netscapes SmartDownload entfernen

Als Reaktion auf eine Sammelklage will AOL die Schnüffelfunktion aus Netscapes SmartDownload wieder entfernen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Als Reaktion auf eine Sammelklage will AOL die Schnüffelfunktion aus Netscapes SmartDownload wieder entfernen. Gegenüber US-Medien kündigte ein Sprecher von AOL an, in künftigen Versionen des Netscape-Tools, das Dateiübertragungen aus dem Internet vereinfachen soll, werde die Übertragung von User-Informationen an die Netscape-Server nicht mehr enthalten sein. Wann diese neuen Versionen ohne Schnüffelfunktion herauskommen sollen, darüber ließ sich AOL bislang aber nicht aus.

"Netscape benutzt SmartDownload, um seine Nutzer zu belauschen", warf Kläger Christopher Specht, stellvertretend "für viele Millionen SmartDownload-Nutzer", AOL und Netscape in der Klageschrift vor. Andrew Weinstein, Sprecher von AOL, meinte allerdings, dies sei nur die Neuauflage einer alten Geschichte für einen Prozess ohne jeden sachlichen Gehalt. Die Funktion sei in die Software eingebaut worden, um technischen Support bieten zu können, man habe aber niemals Informationen über User oder übertragene Dateien benutzt: "Wir planen, dies aus zukünftigen Versionen des Produkts zu entfernen." Warum AOL die Funktion überhaupt eingebaut hat, wenn die dadurch gesammelten Informationen nie verwendet wurden, ließ Weinstein allerdings offen. Die Übertragung recht detaillierter Angaben über Surfer, wenn SmartDownload benutzt wurde, hatte Befürchtungen ausgelöst, AOL beziehungsweise Netscape versuche, präzise Profile vom Download-Verhalten der Anwender zu erstellen. (jk)