ARD und ZDF sehen Erfolg des digitalen Fernsehens in Berlin/Potsdam

In dem Großraum haben sich seit Einführung des digitalen Antennenfernsehens 173.000 Haushalte für die neue Empfangstechnik entschieden.

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Im Großraum Berlin/Potsdam haben sich 173.000 der insgesamt 2,6 Millionen Haushalte bislang für DVB-T entschieden. Mehr als die Hälfte von ihnen nutze das digitale terrestrische Fernsehen als Hauptversorgung, ergibt eine repräsentative Erhebung der ARD/ZDF-Medienkommission. Das Ergebnis zeige, dass digitales Antennenfernsehen von den Zuschauern gut angenommen werde, erklärte der Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, zur Vorstellung der Studie in Berlin. Er zeigt sich zuversichtlich, dass auch die Einführung von DVB-T in Hessen auf Akzeptanz stoßen werde. In Berlin und Potsdam wurden am 4. August 2003 die letzten noch analog verbreiteten Programme abgeschaltet.

ZDF-Intendant Markus Schächter ruft die Landesmedienanstalten und die Geräteindustrie dazu auf, für die übrigen Regionen Deutschlands die notwendigen Voraussetzungen für die schnelle Umsetzung der neuen Technik zu schaffen. Wegen der künftigen Sehgewohnheiten gerade jüngerer Zuschauer komme den mobilen Fernsehempfangsmöglichkeiten von DVB-T eine strategische Bedeutung zu.

Es habe sich gezeigt, dass die Entscheidung für oder gegen DVB-T in den Haushalten auch von äußeren Faktoren mitbestimmt wird. Dazu gehören bereits vorhandene andere Empfangswege wie ein Kabelanschluss oder die Vorgabe von Vermietern. Auch größere Haushalte, die bereits über Satelliten- oder Kabelempfang verfügen, legten sich zunehmend auch DVB-T Geräte zu.

Im Herbst 2004 soll der Ballungsraum Frankfurt/Wiesbaden/Mainz umgestellt werden. Hier rechnen die Betreiber mit einem Potenzial von 7,5 Millionen Einwohner. Später sollen auch Kassel, Mittelhessen und Fulda/Vogelsbergkreis erschlossen werden. In München und Nürnberg soll der TV-Empfang per DVB-T ebenfalls im Oktober 2004 starten, Ende Mai sollen bereits Hannover, Bremen und Köln mit DVB-T-Übertragungen versorgt werden.

Sozialhilfeempfänger erhalten für den Kauf einer für den Empfang nötigen Set-Top-Box einen Zuschuss. Wie bisher seien Empfänger terrestrischer Programme eher Bezieher niedrigerer Einkommen, heißt es in der Studie. Bei ihnen fielen die Anschaffungskosten mehr ins Gewicht als bei anderen. Insgesamt habe der Kostenfaktor im Verlauf der Umrüstung an Bedeutung verloren. (anw)