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ARM-Server-Startup sammelt 48 Millionen US-Dollar

Christof Windeck

Investoren wie ARM, Globalfoundries-Eigner ATIC oder Texas Instruments unterstützen eine Kleinfirma, die sparsame ARM-CPUs in Rechenzentren bringen möchte.

Hoch integrierte Spezialprozessoren mit ARM-Rechenkernen sollen Rechenzentren sparsamer und effizienter machen, verspricht das 2008 in Texas gegründete Startup-Unternehmen SmoothStone [1]. Mit einem offenbar überzeugenden Konzept hat sich die bisher winzige Firma nun 48 Millionen US-Dollar an Risikokapital gesichert und dabei die Budgets namhafter Investoren angezapft: Außer dem britischen CPU-Entwickler ARM selbst stecken etwa auch die arabischen Globalfoundries-Eigner [2] ATIC sowie Texas Instruments (TI) Geld in SmoothStone. Hinzu kommen typische Risikokapitalgeber wie Battery [3], Flybridge [4] oder Highland [5]; doch ARM und ATIC entsenden sogar jeweils einen Manager ins Board of Directors von SmoothStone.

Welche Produkte SmoothStone genau entwickelt, darüber schweigt sich Mitgründer und CEO Barry Evans bisher aus – es könnten beispielsweise nur spezielle Systems-on-Chip (SoC [6]s) geplant sein oder komplette Server, wie sie etwa SeaMicro [7] auf den Markt gebracht hat, allerdings (bisher) nur mit Intel-Atom-Prozessoren. Konkurrent Tilera wiederum setzt auf VLIW-Kerne [8].

Seit rund zwei Jahren weisen ARM-Manager immer wieder auf kommende Server-Prozessoren [9] hin, doch bisher sind noch keine Allzweckserver mit ARM-SoCs für Rechenzentren erhältlich. In NAS-Geräten – von denen einige recht großen Funktionsumfang bieten – sind solche Chips hingegen weit verbreitet.

Globalfoundries produziert schon jetzt ARM-SoCs, nämlich in den Chip-Fabs des zugekauften [10] Auftragsfertigers Chartered. Globalfoundries kooperiert eng [11] mit der Firma ARM, um ab 2011 ARM-SoCs mit Strukturbreiten von 28 Nanometern zu fertigen.TI wiederum ist der erste Lizenznehmer des kommenden ARM-Kerns namens Eagle [12], der den bisher leistungsfähigsten Cortex A8 beziehungsweise A9 MPCore übertrumpfen soll. Die jetzt bekannten Kooperationen legen den Schluss nahe, dass SmoothStone gemeinsam mit Texas Instruments ARM-SoCs für Server entwickeln könnte, die Globalfoundries fertigen wird.

SmoothStone-Mitgründer Barry Evans war unter anderem für Intel tätig und dort in der Sparte für die ARM-Prozessoren namens XScale; mit dem Verkauf [13] dieser Abteilung kam er zu Marvell. Für Intel und später Marvell war auch Evans' Partner [14] David Borland früher tätig, während der dritte SmoothStone-Gründer Larry Wikelius bei dem Unternehmen Newisys [15] gearbeitet hat, welches einige der ersten Server mit AMD-Opteron-Prozessoren entwickelte. (ciw [16])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1059593

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.smooth-stone.com/
[2] https://www.heise.de/news/Globalfoundries-auf-Expansionskurs-auch-in-Dresden-1012658.html
[3] http://www.battery.com/
[4] http://www.flybridge.com/
[5] http://www.hcp.com/
[6] http://www.heise.de/glossar/entry/System-on-Chip-921370.html
[7] https://www.heise.de/news/Cloud-Server-mit-Intel-Atom-und-spaeter-auch-ARM-Prozessoren-1021400.html
[8] https://www.heise.de/news/10-000-Prozessorkerne-in-einem-Server-Rack-1027899.html
[9] https://www.heise.de/news/Sparsame-Server-mit-ARM-Prozessoren-996009.html
[10] https://www.heise.de/news/AMD-Fertigungssparte-Globalfoundries-und-Chartered-verschmelzen-903720.html
[11] https://www.heise.de/news/IBM-Halbleiter-Allianz-28-Nanometer-Chips-ab-2011-213433.html
[12] https://www.heise.de/news/ARM-blickt-selbstbewusst-in-die-Zukunft-922876.html
[13] https://www.heise.de/news/Intel-verkauft-Chip-Fertigung-fuer-Handhelds-an-Marvell-Technology-136419.html
[14] http://www.smooth-stone.com/management/
[15] https://www.heise.de/news/Sanmina-SCI-kauft-64-Bit-Serverspezialisten-Newisys-82365.html
[16] mailto:ciw@ct.de