ARM-Server-Startup sammelt 48 Millionen US-Dollar

Investoren wie ARM, Globalfoundries-Eigner ATIC oder Texas Instruments unterstützen eine Kleinfirma, die sparsame ARM-CPUs in Rechenzentren bringen möchte.

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Hoch integrierte Spezialprozessoren mit ARM-Rechenkernen sollen Rechenzentren sparsamer und effizienter machen, verspricht das 2008 in Texas gegründete Startup-Unternehmen SmoothStone. Mit einem offenbar überzeugenden Konzept hat sich die bisher winzige Firma nun 48 Millionen US-Dollar an Risikokapital gesichert und dabei die Budgets namhafter Investoren angezapft: Außer dem britischen CPU-Entwickler ARM selbst stecken etwa auch die arabischen Globalfoundries-Eigner ATIC sowie Texas Instruments (TI) Geld in SmoothStone. Hinzu kommen typische Risikokapitalgeber wie Battery, Flybridge oder Highland; doch ARM und ATIC entsenden sogar jeweils einen Manager ins Board of Directors von SmoothStone.

Welche Produkte SmoothStone genau entwickelt, darüber schweigt sich Mitgründer und CEO Barry Evans bisher aus – es könnten beispielsweise nur spezielle Systems-on-Chip (SoCs) geplant sein oder komplette Server, wie sie etwa SeaMicro auf den Markt gebracht hat, allerdings (bisher) nur mit Intel-Atom-Prozessoren. Konkurrent Tilera wiederum setzt auf VLIW-Kerne.

Seit rund zwei Jahren weisen ARM-Manager immer wieder auf kommende Server-Prozessoren hin, doch bisher sind noch keine Allzweckserver mit ARM-SoCs für Rechenzentren erhältlich. In NAS-Geräten – von denen einige recht großen Funktionsumfang bieten – sind solche Chips hingegen weit verbreitet.

Globalfoundries produziert schon jetzt ARM-SoCs, nämlich in den Chip-Fabs des zugekauften Auftragsfertigers Chartered. Globalfoundries kooperiert eng mit der Firma ARM, um ab 2011 ARM-SoCs mit Strukturbreiten von 28 Nanometern zu fertigen.TI wiederum ist der erste Lizenznehmer des kommenden ARM-Kerns namens Eagle, der den bisher leistungsfähigsten Cortex A8 beziehungsweise A9 MPCore übertrumpfen soll. Die jetzt bekannten Kooperationen legen den Schluss nahe, dass SmoothStone gemeinsam mit Texas Instruments ARM-SoCs für Server entwickeln könnte, die Globalfoundries fertigen wird.

SmoothStone-Mitgründer Barry Evans war unter anderem für Intel tätig und dort in der Sparte für die ARM-Prozessoren namens XScale; mit dem Verkauf dieser Abteilung kam er zu Marvell. Für Intel und später Marvell war auch Evans' Partner David Borland früher tätig, während der dritte SmoothStone-Gründer Larry Wikelius bei dem Unternehmen Newisys gearbeitet hat, welches einige der ersten Server mit AMD-Opteron-Prozessoren entwickelte. (ciw)