ARM bringt stärkere CPU-Kerne für Serverprozessoren

ARM lüftet das Rätsel, welche CPU-Kerne im kommenden Nvidia-Prozessor "Grace" stecken: Der Neoverse V2 bringt ARMv9, große Caches, SVE2-Erweiterungen und BF16.

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(Bild: ARM)

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ARM kündigt neue CPU-Kerne aus der Baureihe "Neoverse" für Cloudserver, High Performance Computing, Netzwerkprozessoren und SmartNICs an. Dazu gehört der Neoverse V2 "Demeter", den unter anderem Nvidia im für 2023 angekündigten Serverprozessor "Grace" nutzt.

Neoverse V2 basiert auf der Mikroarchitekturversion ARMv9 und ist für L2-Caches mit 2 MByte Kapazität ausgelegt sowie auf einen System Level Cache (SLC) von bis zu 512 MByte.

Die Befehlssatzerweiterung SVE2 soll Gleitkomma- und KI-Datenverarbeitung beschleunigen und verarbeitet nicht mehr nur zwei 256-Bit-Werte in einem Takt, sondern alternativ auch vier 128-Bit-Werte (4x 128b). Außerdem verarbeiten Neoverse-V2-Kerne die Datenfromate BFloat16 sowie Int8.

ARM Neoverse V2 mit ARMv9 und SVE2

(Bild: ARM)

Damit nicht genug: ARM hat auch das "Fabric" zur Verbindung aller CPU-Kerne in einem Serverprozessor deutlich verbessert. Neoverse V2 ist für DDR5-Speichercontroller ausgelegt (auch LPDDR5 wie bei Grace). Ebenfalls vorgesehen sind Controller/PHYs für PCI Express 5.0 inklusive CXL 2.0.

Hinzu kommen Sicherheitsfeatures wie Pointer Authentication (PAC), Privileged Access Never (PAN) und Memory Tagging Extension (MTE).

Neoverse-Kerne mit PCIe 5.0 und CXL 2.0 lassen sich auch als Chiplets via UCIe mit anderen UCIe-Chiplets zu größeren Prozessoren koppelt.

Auf Demeter soll nach 2023 die Plattform Poseidon mit der nächsten V-Kerngeneration folgen, die unter anderem PCIe 6.0 und CXL 3.0 bringt.

Die "V"-Kerne unter anderem mit Vektorerweiterungen zielen auf höchste Singlethreading-Performance; Amazon AWS setzt beim Graviton3 auf Neoverse V1.

Parallel entwickelt ARM auch die Neoverse-"N"-Reihe weiter, die maximale Rechenleistung pro physischem Prozessor (Performance per Socket) ermöglichen sollen. Ampere setzt Neoverse N1 im Altra Max ein.

Außerdem gibt es die besonders effizienten Neoverse-E-Kerne für Einsatzbereiche, bei denen Leistungsaufnahme oder Kühlung beschränkt sind.

(ciw)