Also Actebis baut Solution-Business mit Microsoft-Cloud-Vertrag aus

Im Bestreben um mehr Profitabilität setzt das Management von Also Actebis auf margenstarkes Solution- und Service-Geschäft. Als dritter offizieller Office365-Distributor geht der Grossist den eingeschlagenen Weg in Richtung Cloud Computing weiter.

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Wolfgang Brehm, Microsoft, und Gustavo Möller-Hergt, Also Actebis, besiegeln den Office365-Distributionsvertrag

Mit den Zahlen für das erste Quartal 2012 zeigt sich Prof. Dr. Gustavo Möller-Hergt rundum zufrieden. Also Actebis konnte für die ersten 3 Monate des laufenden Jahres nicht nur einen leichten Zuwachs beim Umsatz melden, sondern vor allem auch – und das ist COO Möller-Hergt besonders wichtig – beim EBITDA und dem Konzernüberschuss zulegen. Der Umsatz kletterte gegenüber der Vorjahresperiode um gut 7 Prozent auf knapp 1,48 Milliarden Euro. Auf Basis vergleichbarer Zahlen – unter Einberechnung des Also-Beitrags für Januar 2011 – steht hingegen ein Umsatzminus von rund 8 Prozent zu Buche. Beim EBITDA verbesserte sich der Konzern hingegen auch auf Vergleichsbasis um mehr als 25 Prozent auf 29,4 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss kletterte gar um 85 Prozent auf 13,8 Millionen Euro.

Um die Profitabilität bei annähernd stagnierendem Umsatz dermaßen zu steigern, waren unter anderem auch harte Einschnitte notwendig. Während sich Möller-Hergt zu etwaigen personellen Entscheidungen nicht äußern möchte, verweist der Also-Actebis-Chef auf die erzielten Fortschritte im Hinblick auf die eingeleitete strukturelle Organisation und strategische Ausrichtung des Distributors sowie auf die Optimierungen in Sachen Logistik. So habe sich die Führung gegen die Zentralisierung in einem einzigen Lager entschieden und stattdessen die Konsolidierung der ursprünglich sechs ERP-Systeme sowie die Optimierung der logistischen Prozesse im Hinblick auf eine effizientere Abwicklung vom Hersteller bis zum Kunden hingewirkt. "Das war sehr aufwendig", räumt Möller-Hergt ein, habe aber schon Früchte getragen. So sei in der Folge der Anteil der betreffenden Kosten am Umsatz von 0,21 auf 0,15 Prozent gedrückt worden.

Die Vorgabe nachhaltigen, profitablen Wachstums will der Distributor darüber hinaus durch die stärkere Fokussierung auf margenstärkere Produktsegmente speziell auch im Volumen-Business umsetzen. Daneben widmet Möller-Hergt dem Ausbau des Solution- und Sevice-Geschäftes seine besondere Aufmerksamkeit. Hier müsse Also Actebis seine Rolle als Distributor konsequenter erfüllen und nicht das Feld anderen überlassen – wobei der COO beispielsweise auf VADs und Systemintegratoren anspielt, die das Lösungsgeschäft für sich eingenommen haben. Konkret investiert der Distributor daher in Personal, Know-how und Expertise für Geschäft, "das derzeit andere machen", wie Möller-Hergt anmerkt. Seinen knapp 23.000 kaufenden Kunden werde Also Actebis künftig mehr und mehr Solutions und Services anbieten – ergänzt um Schulungen, Consulting und Hilfe beim notwendigen Umbau der Geschäftsmodelle, auch auf Seiten der Reseller.

Ein wichtiges Themengebiet ist dabei Cloud Computing, an dem nach Einschätzung von Möller-Hergt kein Weg mehr vorbei führt. Daher setzt auch Also Actebis sein Engagement in Sachen Cloud konsequent fort. Nach dem erst kürzlich eine Kooperation mit Scopevisio für einen ERP-Service per SaaS getroffen wurde und Also Actebis zum "HP Cloud Center of Excellence" avancierte, legt der Grossist anlässlich seiner diesjährigen Hausmesse "Channel Trends+Visions" mit einem weiteren Cloud-Vertrag nach: Also Actebis wird ab sofort dritter offizieller Microsoft-Distributionspartner für Office365. In diesem Zusammenhang wird Also Actebis – anders als beispielsweise Ingram Micro – vom Start weg auch Business Transformation-Beratung für Reseller anbieten, die ihr Geschäft in Richtung Cloud ausbauen wollen.

Der Distributor wird darüber hinaus für seine Fachhandelskunden die standardisierten Office365-Angebote in einer Reihe von vordefinierten Paketen parat halten – beispielsweise für eine einfache Migration von Mailboxen in die Cloud. "Solche Pakete können Reseller dann individuell um weitere Services für ihre Kunden ergänzen", erläutert Wolfgang Brehm, Direktor Mittelstand, Distribution und DMR bei Microsoft Deutschland. Der Hersteller habe inzwischen bereits gut 800 Partner hierzulande, die Office365 aktiv im SMB-Markt vertreiben. Von den bis zu 5000 monatlich initiierten Testinstallation des Cloud-Dienstes könne der Hersteller bis zu 10.000 "Seats"-Abschlüsse pro Monat verzeichnen, umreißt Brehm die aktuelle Entwicklung des Office365-Geschäftes. Die im Dezember 2011 verbesserten Konditionen hinsichtlich einer auch hierzulande rechtskonformen Auftragsdatenverarbeitung hätten dazu beigetragen, das Vertrauen in den Cloud-Dienst nachhaltig zu verbessern, ergänzt Brehm. (map)