Amazon: Gehaltserhöhung für Logistik-Angestellte

Tarifverträge für seine Logistik-Angestellten lehnt Online-Händler Amazon nach wie vor ab. Von September an soll es aber mehr Geld geben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

US-Onlinehändler Amazon plant in Deutschland höhere Gehälter für Logistikangestellte. Demnach sollen die Einstiegslöhne auf 14 Euro brutto die Stunde "und aufwärts" steigen. Derzeit lägen sie bei 13 Euro pro Stunde, wie ein Amazonsprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte.

Für Fachkräfte und Gruppenleiter solle es künftig 20 Euro brutto pro Stunde und mehr geben. Je nach Region könnten die Löhne auch etwas höher ausfallen. Die Erhöhung solle im September 2023 kommen. Soweit erforderlich, wolle das Unternehmen Gespräche mit den jeweiligen Betriebsräten über diesen Vorschlag aufnehmen.

heise jobs – der IT-Stellenmarkt

Zu Arbeitsplätzen und Stellenangeboten in der IT-Branche siehe auch den Stellenmarkt auf heise online:

Logistikbeschäftigte ohne Vorqualifikation könnten so in Vollzeit nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit zuzüglich Winter- und Sommerboni auf einen Durchschnittslohn von 37.000 Euro kommen, rechnet das Unternehmen in seiner Mitteilung vor. Automatische Lohnsteigerungen nach 12 und 24 Monaten Betriebszugehörigkeit seien dabei eingerechnet. Dazu weist Amazon auf Extras wie etwa ein kostenloses Deutschlandticket, betriebliche Altersvorsorge oder kostenlose Lebens- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung hin.

"Die geplante Erhöhung des Einstiegslohns auf umgerechnet 14 Euro brutto pro Stunde und mehr bedeutet eine Steigerung von 30 Prozent seit 2019 und mehr als 16 Prozent seit Beginn des letzten Jahres", sagt Armin Cossmann, Director Amazon Customer Fulfillment in Deutschland. Nach Unternehmensangaben arbeiten über 20.000 der 36.000 deutschen Amazon-Beschäftigten in der Logistik.

Der Konzern reagiert damit auf die Runde von Gehalts- und Tarifsteigerungen in der deutschen Wirtschaft. Amazon lehnt Tarifverträge ab und liegt deswegen seit Jahren im Streit mit der Gewerkschaft Verdi.

Zuletzt am Mittwoch wurde bei Amazon in Leipzig ein Warnstreik beendet. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi hatten sich seit Montag 300 Kolleginnen und Kollegen beteiligt. Verdi will weiter Druck machen. "Die Kampfbereitschaft ist ungebrochen. Solange wir keinen Tarifvertrag haben, wird der Laden hier keine Ruhe finden", sagte Gewerkschaftssekretär Ronny Streich auf Anfrage der dpa.

(axk)