Amazon-Mitarbeiter streiken erneut - Weitere Aktionen geplant

Beschäftigte des Versandhändlers Amazon legen erneut die Arbeit in Leipzig nieder. Ein Ende des Arbeitskampfes ist nicht in Sicht. Auch Mitarbeiter der Post bekräftigen ihre Forderungen erneut mit Warnstreiks.

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Gewerkschaftsprotest gegen Amazon

(Bild: dpa, Uwe Zucchi)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Mitarbeiter des US-Versandhändlers Amazon haben am Dienstag in Leipzig erneut gestreikt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich 450 Beschäftigte aus der Früh- und Spätschicht an der Aktion. Auch im hessischen Bad Hersfeld – dem größten deutschen Standort von Amazon – legten Beschäftigte zum wiederholten Mal die Arbeit nieder.

Amazon sprach von einer eher zurückhaltenden Streikbeteiligung, weniger als 490 Mitarbeiter an den beiden Standorten Leipzig und Bad Hersfeld seien dem Aufruf zur Arbeitsniederlegung gefolgt. Die weit überwiegende Mehrzahl der Beschäftigten habe regulär gearbeitet.

Für die 9000 Amazon-Mitarbeiter in Deutschland will Verdi eine Bezahlung nach dem Einzelhandelstarif durchsetzen, der Internetversandhändler sieht sich jedoch als Logistiker. Seit zwei Jahren befindet sich Verdi mit Amazon in der Auseinandersetzung. Eine Einigung ist nicht in Sicht.

Verdi kündigte für Mittwoch die Fortsetzung der Streiks bei Amazon an. Zudem sei eine gemeinsame Demonstration von streikenden Kita-Erzieherinnen und Beschäftigten der Post durch die Leipziger Innestadt geplant. Bereits am Dienstag hatten 400 Mitarbeiter von Kitas, Post und Amazon auf einer Kundgebung in Leipzig ihre Forderungen im laufenden Tarifkonflikt bekräftigt. Die Gewerkschaften verlangen für die Kita-Mitarbeiter im Durchschnitt zehn Prozent mehr Lohn.

Für die Mitarbeiter der Post will Verdi eine Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von derzeit 38,5 auf 36 Stunden erreichen. An den bundesweiten Warnstreiks bei der Post hatten sich am Dienstag auch Mitarbeiter in Dresden, Leipzig und Halle beteiligt. Nach Angaben von Verdi soll es bis zur nächsten Runde der Tarifverhandlungen Anfang Juni weitere Warnstreiks geben. Einzelheiten wollte die Gewerkschaft nicht nennen. ()