Amazon-Roboter Astro: Vom Haushaltsroboter zum Nachtwächter für Unternehmen

Amazon plant, Haushaltsroboter Astro neue Funktionen zu spendieren. Haustiere kann er bereits überwachen, bald soll er die Sicherheit in Unternehmen erhöhen.

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Astro patrouilliert in einem Lagerraum, kann aber auch in Wohnungen Haustiere überwachen.

(Bild: Amazon)

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Vor etwa einem Jahr, Ende September 2021, präsentierte Amazon seinen Haushaltsroboter Astro als eine Art "one more thing". Er entpuppte sich als niedlicher Haustierersatz und mehr als eine Kamera auf Rädern. Schon damals schien der Fokus auf mobile Heimüberwachung zu liegen. Auf dem Amazons Devices and Services Event am Donnerstag stellte der Hersteller neue Funktionen wie die Haustiererkennung vor. In kleinen und mittleren Unternehmen soll Astro künftig im Zusammenspiel mit Ring-Überwachungskameras die Rolle eines autonomen mobilen Nachtwächters übernehmen. Entwickler erhalten nun Tools an die Hand, um seinen Funktionsumfang zu erweitern.

Grundlage für seine mobile Nachtwächterfunktion ist Rings Virtual Security Guard. Der Dienst ermöglicht es Kunden, auf Sicherheitskameras Live-Überwachungen nach Bewegungsereignissen durchzuführen. Astro soll nach dem Auslösen solcher Bewegungen autonom die Ursache erkunden.

Sicherheitspersonal kann dann über die Kamera von Astro das Live-Bild in Echtzeit beobachten. Sollte ein Eindringling die Ursache sein, können sie die Polizei verständigen oder mit ihm über Astro sprechen. Ob Letzteres so sinnvoll ist, mag dahingestellt sein. Amazon plant jedoch, "diese Funktion in den kommenden Monaten" bei einigen wenigen Geschäftskunden einzuführen, um sie zu testen und Feedback zu bekommen.

Im Haushalt soll Astro als eine Art "Familienmitglied" akzeptiert werden, das sich ebenfalls um die Sicherheit im Haus kümmert, so Amazon. Um das zu erreichen, haben sie dem kleinen Astro eine Haustiererkennung spendiert. Sie soll es ermöglichen, beispielsweise Hunde und Katzen im virtuellen Auge zu behalten, wenn die Besitzer außer Haus sind. Astro schickt dann ein Videoschnipsel an Frauchen und Herrchen, falls die Tiere außer Rand und Band geraten sollten. Zusätzlich können die Besitzer in einer Live-Ansicht über ihr Smartphone die Tiere sehen und bei Bedarf per Sprache wieder zur Räson bringen.

Astro behält Tiere im virtuellen Auge.

(Bild: Amazon)

Um Astro gezielter Anweisungen zu geben, was er in Wohnungen entweder selbstständig oder auf eine Anweisung hin überwachen soll, bringen ihm die Entwickler mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) bei, sich in heimischer Umgebung besser auszukennen, indem er Objekte besser erkennen kann. Lernen soll er dabei durch das Sehen eines Objektes und wenn ihm das Objekt beschrieben wird, heißt es von Amazon.

Amazon führt als Beispiele Fenster und Türen an. Er kann lernen, welche Tür die Eingangstür zur Wohnung ist und welche Türen lediglich in der Wohnung Räume voneinander trennen. So kann er etwa auf Zuruf oder selbstständig die Eingangstür überwachen. Auch kann er feststellen, ob Fenster geöffnet oder verschlossen worden sind. Dann sendet er ein Foto und fragt gegebenenfalls über die Astro-App nach, ob der Zustand des Fensters so gewollt ist, verspricht Amazon.

Um Astro weitere Funktionen beizubringen, hat Amazon eine frühe Version eines Software Development Kit (SDK) vorgestellt, um damit Astro einfacher neue Funktionen beizubringen. Damit sei auch die Haustiererkennung entwickelt worden. Amazon verspricht sich, Astro mit dem SDK vielseitiger und damit auch wohl für den Markt interessanter zu machen. Das SDK soll zunächst an führende Robotikuniversitäten in den USA gehen. Forscher und Studierende können damit dann Funktionen für den Astro entwickeln, um ihn für Kunden "intelligenter und nützlicher" zu machen.

(olb)