Android 14 Beta ist da – für Tests mit Pixel-Handys

Keine großen, aber viele kleine Neuerungen bringt Android 14. Dünn wird die Luft für veraltete Apps.

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Ein grüner Android steht vor dem Google-Hauptquartier (Glasgebäude Hintergrund)

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.

Google hat am Dienstag die erste Betaversion seines Handybetriebssystems Android 14 vorgestellt, die Ankündigung kurzzeitig zurückgezogen und dann wieder online gestellt. Viele Neuerungen bringt die Beta-Version nicht. Ihr Vorteil ist die relativ leichte Installation auf Google-Handys (Pixel 4a 5G und jünger sowie Android Emulator) – praktisch für Kompatibilitätstests eigener Applikationen, nicht ratsam für Handys, die im Alltag genutzt werden.

Mit Android 14 setzt Google Schwerpunkte bei Datenschutz und optischer Darstellung. Das Handybetriebssystem soll auf Tablets und Falthandys besser aussehen. Apps erhalten Einblick in die Paths von Vektorgrafiken. Außerdem können sie erkennen, wenn der User eine Bildschirmaufnahme (neudeutsch Screenshot) macht. Die Navigation wird durch einen neuen Rückwärtspfeil erleichtert. Ebenfalls neu bei Android 14 ist eine Authentifizierungs-API für Passkeys.

Für Barrierefreiheit wird die Schriftvergrößerung umgestellt: Sie ist nicht länger linear. Das bedeutet, dass Schrift, die sowieso schon groß ist, weniger stark vergrößert wird als kleinere Schrift. Gleichzeitig können Apps Barrierefreiheits-Zugriffe einschränken: Sensible Inhalte sollen bei entsprechend gesetzten Flags nur noch für echte Barrierefreiheits-Anwendungen zugänglich sein, nicht für jede App, die eine Barrierefreiheits-Schnittstelle nutzen möchte. Google verspricht, ein Auge auf die korrekte Einstufung der Apps im Play-Store zu werfen.

Das Teilen von Inhalten hin zu anderen Anwendungen wird hingegen einfacher, weil Entwickler jetzt eigene Vorschläge zur Auswahl der Zielapp unterbreiten können (über custom sharesheets). Eine neue Schnittstelle (Grammatical Inflection API) erlaubt die gegenderte Ansprache der p.t. User.

Diese können außerdem in die Lage versetzt werden, eine bevorzuge Sprache für einzelne Anwendungen einzustellen, anstatt nur für das gesamte Betriebssystem. Neue systemweite Einstellungen betreffen regionale Gepflogenheiten wie die gewünschte Temperatureinheit (Celsius oder Fahrenheit), den ersten Tag der Woche oder Zahlenvorlieben (wie viele Myriaden sind eigentlich ein Lakh Crore?).

Veraltete Apps können auf Android 14 nicht mehr installiert werden. Voraussetzung für eine Neuinstallation ist, dass die Anwendung zumindest API-Level 23 unterstützt. (Mit Android 13 ist Google schon bei Level 33 angelangt.) Diese Einschränkung soll die Sicherheit verbessern. Mit neuen API-Levels hat Android neue Sicherheitsvorkehrungen erhalten; Malware-Programmierer versuchen daher, diese Hürden zu umgehen, indem sie nur ältere API-Versionen ansprechen. Diesen Trick soll Android 14 verhindern. Bereits auf einem Gerät installierte Apps dürfen bei einem Update auf Android 14 aber weiterlaufen.

Im Juni sollen das SDK Software Development Kit (SDK) und das Native Development Kit (NDK) mit dem Start der Platform-Stability-Phase fertig sein. Bis dahin plant Google noch drei weitere Betaversionen. Mit dem endgültigen Release von Android 14 ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre im August oder September zu rechnen.

(ds)