CES

Android 3.0: Wie Google das iPad übertrumpfen will

Egal ob Motorola, Asus oder Acer – fast alle Hersteller ziehen bei der für Tablets optimierten Betriebssystemversion Android 3.0 mit. Gleichzeitig arbeitet Google an einer Alternative zu Apples iTunes-Universum aus Medien und Apps.

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Tablets mit Android sind seit Monaten auf dem Markt – doch erst jetzt wird sichtbar, wie sie Apples iPad übertrumpfen sollen. Denn die auf der CES präsentierten Geräte sind die ersten mit Android 3.0 ("Honeycomb"), das Google anders als seine bisherigen Android-Versionen speziell für Tablets entwickelt.

Android 3.0 ist zwar noch nicht fertig, und Google hat bislang nur wenige Details verraten. Erste Videos und Vorführungen (etwa am CES-Stand von Motorola im ersten Video) zeigen aber, wie die Oberfläche aussehen wird: Statt auf statische Symbole setzt Google noch stärker als bisher auf dynamische Fenster (Widgets), zum Beispiel für Mail, Kalender, YouTube und sogar für einzelne Kontakte. Android 3.0 hält den Nutzer also auf dem Laufenden, ohne dass dieser Apps starten muss.

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Der Webkit-Browser ähnelt Googles Desktop-Browser Chrome. Dadurch wechselt man schneller zwischen Tabs hin und her als bisher und surft auf Wunsch inkognito. Favoriten und Einstellungen gleicht der Browser automatisch mit dem Desktop-Chrome des Nutzers ab.

Ob Android 3.0 ein Erfolg wird, hängt aber nicht nur von der Bedienoberfläche und der Ausstattung der Geräte ab. Wichtig ist auch eine konkurrenzfähige Alternative zu Apples iTunes-Universum aus Apps und Medien. Daran arbeitet Google ebenfalls mit Hochdruck.

Bücher können Android-3.0-Nutzer auf Googles im Dezember gestarteter E-Book-Plattform kaufen. Über einen Zeitschriften-Kiosk verhandelt Google laut Wall Street Journal mit Verlagen. Und Gerüchte über einen Google-Musikladen mit Abomodellen und werbefinanzierten Streams gibt es schon seit Längerem.

Die meisten Smartphone-Apps aus dem Android Market dürften auch auf Android-3.0-Tablets laufen. Um die höhere Displayauflösung auszunutzen, sollen Entwickler zusätzliche Tablet-Ansichten in ihre bereits erhältlichen und in zukünftige Apps einbauen, wie Android-Chefentwickler Andy Rubin im Dezember erläuterte. Alternative Quellen für Apps und Medien wird es wie bei Android-Smartphones wohl zuhauf geben, zum Beispiel von Amazon.

Zahlreiche Hardware-Hersteller hat Google mit seinem Konzept schon überzeugt. Motorola, Asus, Lenovo, Acer, LG, Dell und Toshiba haben Android-3.0-Tablets angekündigt oder zumindest Updates für Android-2.2-Tablets in Aussicht gestellt. Meistens sind zwei Kameras an Bord, zum Beispiel für Videochats mit Google Talk, und ein HDMI-Ausgang für die Weitergabe von HD-Videos an den Fernseher. Asus will sogar ein Modell mit mechanischer Tastatur anbieten.

Viele Fragen sind aber noch offen, zum Beispiel die, ob Android 3.0 nur auf Tablets oder auch auf Smartphones laufen wird. Der Googler Andy Rubin hatte darauf im Dezember ausweichend geantwortet. Nun heißt es im Vorspann eines Teaser-Videos: "Built Entirely for Tablet". Smartphone-Nutzer sollten also nicht davon ausgehen, jemals ein Update auf 3.0 zu bekommen.

Außerdem ist noch gar nicht klar, wann die ersten Android-3.0-Tablets in den Handel kommen. Motorola verspricht für sein Xoom zwar April, bezieht das aber nur auf die USA. Andy Rubin zufolge wird Honeycomb "irgendwann 2011" fertig.

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(cwo)