Google Play Südkorea: Alternatives App-Payment hat kaum Vorteile für Entwickler

In Südkorea muss Google alternative Bezahlmethoden in Android-Apps ermöglichen. Für Entwickler werden sie aber nur 4 Prozent günstiger, erklärt Google.

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(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Entwickler von Android-Apps werden in Südkorea 4 Prozent sparen, wenn In-App-Zahlungen über alternative Bezahlmethoden abgewickelt werden. Das hat Google in einem Blog-Beitrag bekanntgegeben, der auf eine Veränderung eines südkoreanischen Telekommunikationsgesetzes eingeht.

In Südkorea können App-Entwickler künftig alternative Bezahlmethoden im Android Play Store umsetzen.

(Bild: Google)

Ende August hat die südkoreanische Regierung entschieden, dass Google und Apple eigene Bezahlmethoden mit "unangemessenen Gebühren" in ihren Plattform-Stores nicht erzwingen dürfen. Sowohl Apple als auch Google erlauben in ihren Stores grundsätzlich keine externen Bezahlmethoden. Entwickler müssen außerdem bis zu 30 Prozent ihrer Umsätze über den vorgeschriebenen Bezahlweg an die Tech-Riesen abgeben.

Als Reaktion auf das Gesetz erlaubt es Google Entwicklerstudios nun zumindest in Südkorea, auch alternative Bezahlmethoden einzusetzen. Doch auch auf diese verlangt Google Gebühren, erklärt das Unternehmen in dem Blog-Eintrag. Entwickler, die auf den kompletten Wegfall der App-Store-Gebühren durch alternative Bezahlmethoden hofften, werden also enttäuscht.

Die Gebühren auf externe Zahlwege soll laut Google den Standard-Gebühren für das jeweilige Unternehmen minus 4 Prozent betragen. Firmen, die für ihre App üblicherweise 30 Prozent der Umsätze abgeben müssen, geben also nur 26 Prozent der Einnahmen ab, die über alternative Bezahlmethoden erwirtschaftet wurden. Wer üblicherweise 15 Prozent zahlt, muss über eigene Bezahlmethoden nur 11 Prozent abgeben.

Google begründet den Schritt wie üblich: Die Gebühr sei notwendig, damit man weiter in die Infrastruktur des Android Play Stores investieren könne. Man erlasse Entwicklern mit externen Bezahlwegen aber 4 Prozent, weil ihnen durch die Implementierung zusätzliche Kosten entstehe. Zuletzt hatte Google auch Gebühren für Anbieter von Abonnements auf 15 Prozent reduziert.

Google-Konkurrent Apple hat bisher keine Pläne angekündigt, seine App-Store-Strukturen als Reaktion auf das südkoreanische Gesetz zu ändern. Laut dem Wall Street Journal vertritt Apple gegenüber der südkoreanischen Regierung die Ansicht, dass die aktuellen Richtlinien bereits dem Gesetz entsprechen. Offenbar nimmt Apple die Formulierung der "unangemessenen Gebühren" als Schlupfloch: Apple könnte argumentieren, dass seine Gebühren angemessen sind und daher keine Reaktion notwendig ist.

(dahe)