Anti-Filesharing-Dienstleister MediaDefender bot Spyware-Client an

Entdeckt wurde die Falle, weil die Firma die Domain unter eigenem Namen eingetragen hatte

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Von
  • Peter Mühlbauer

Das vorwiegend für die Motion Picture Association of America (MPAA) tätige Unternehmen MediaDefender ermunterte auf der Website MiiVi.com nicht nur zum Upload aktueller Filme, sondern bot auch einen Client an, der den Downloadprozess für die von anderen Benutzern hochgeladenen Filme beschleunigen sollte. Allerdings war dieser Client Spyware - er durchsuchte auf den installierten Rechnern die Festplatten und meldete die Ergebnisse über das Internet weiter. Zeropaid, die den Effekt in Zusammenarbeit mit ThePirateBay entdeckten, ermittelten durch eine einfache Whois-Anfrage, dass die Site auf MediaDefender eingetragen war. Das kalifornische Unternehmen ist dafür bekannt, dass es gefälschte Torrents anbietet, mit denen IP-Adressen und Daten von Nutzern ermittelt und an die Medienindustrie weitergereicht werden.

Nachdem unter anderem Slashdot, TorrentFreak und auch heise Security/UK über den Fall berichteten, wurde die Site mittlerweile vom Netz genommen. MediaDefender bezeichnete MiiVi.com auf Nachrage als "internes Projekt", von dem man nicht geglaubt habe, dass Leute sich darauf einlassen würden, weshalb man es nicht mit einen Passwort versehen habe.

Relativen Schutz vor Fallen wie die von MediaDefender bietet die Nutzung bekannter quelloffener Filesharing-Software mit Anonymisierungsfunktionen. (pem)