Anzeige gegen Mannesmann-Chef Esser

Zwei Anwälte äußern den Verdacht, Essers 60-Millionen-Abfindung sei eine Gegenleistung für die Einigung mit Vodafone AirTouch.

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  • dpa

Strafanzeige wegen Untreue haben zwei Stuttgarter Rechtsanwälte gegen den Chef der Düsseldorfer Mannesmann AG, Klaus Esser, erstattet. Die beiden Gesellschaftsrechtler stoßen sich an der Rekordabfindung von 60 Millionen DM, die Esser nach der Übernahme Mannesmanns durch Vodafone AirTouch für sein Ausscheiden erhalten soll. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag eine entsprechende Meldung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Die Anwälte Mark Binz und Martin Sorg sehen der Zeitung zufolge in einem Teil der Abfindung den Verdacht begründet, "dass es sich um eine Gegenleistung dafür handelt, dass Herr Esser seinen Widerstand gegen die Vodafone-Übernahme aufgegeben" habe. Die höchste Abfindung der deutschen Unternehmensgeschichte verletze zudem den Grundsatz des Aktiengesetzes, nach dem die Gesamtbezüge eines Vorstandsmitgliedes "in einem angemessenen Verhältnis" zu den Aufgaben und zur Lage des Unternehmens stehen müssten. Esser habe sein Amt nur ein knappes Jahr inne gehabt.

Esser bekommt 15,2 Millionen DM Bezüge und Boni bis zum Ende seines Vertrages, einen Leistungsbonus von 12,6 Millionen DM und eine Wertsteigerungszulage von 31 Millionen DM. (dpa) (cp)