Apple Health: Frauen beklagen fehlendes "Tage"-Tracking

Mit der in iOS 8 integrierten Gesundheitszentrale lässt sich von den Vitaldaten über den Zuckerspiegel bis hin zu den Schlafphasen fast alles erfassen. Nur an den weiblichen Zyklus hat Apple nicht gedacht, bemängeln Nutzerinnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Als Apple-Softwarechef Craig Federighi im vergangenen Sommer iOS 8 vorstellte, präsentierte er auch erstmals Apples neue Health-App samt API HealthKit. "Mit Health können sie alle Werte überwachen, für die sie sich am meisten interessieren." Die neue Gesundheitszentrale auf iPhone und Co. soll gar die Medizin revolutionieren, wenn man Apple glaubt.

Wie das IT-Blog The Verge nun vor einigen Tagen berichtete, stimmen die Angaben des Apple-Managers in Sachen Erfassungsmöglichkeiten nicht ganz. Zwar könne man mit Health alles vom Blutalkoholspiegel über die Körperhöhe (falls man noch wächst) bis zur Natriumeinnahme über die Nahrung erfassen, doch erstaunlicherweise habe Apple den weiblichen Zyklus vergessen. "Kurz gefasst: Wenn Sie ein Mensch sind, der menstruiert und ein iPhone besitzt, haben sie einfach verdammtes Pech gehabt."

Da fehlt doch was: Apples Health-App in iOS 8.

(Bild: Apple)

Die Erkenntnis von The Verge spiegelt sich auch in Twitter-Postings der vorigen Wochen wieder. "Vergesse ich was oder hat die neue iOS-8-Health-App kein Tracking für meine Periode? Das wäre doch ein Kinderspiel gewesen", schreibt etwa Userin "Jessica Pixel". Emma Field meinte, sie wundere, wie Apple eine Gesundheits-App bauen könne, die "praktisch alles reguliert", dabei aber die "Tage" vergesse.

Nicht, dass man als iPhone-Besitzerin auf eine Perioden-App verzichten müsste: So liefert etwa die Anwendung Clue diesen Service – inklusive Erkennung der fruchtbaren Zeit. Allerdings können weder Clue noch andere Menstruations-Apps Daten an Apples Health übermitteln, weil die entsprechenden Kategorien fehlen. "Wir haben uns darüber auch schon gewundert", so eine Marketing-Mitarbeiterin von Clue. Warum Apple nicht daran gedacht hat, bleibt unklar, einen Kommentar gab es bislang nicht. The Verge feixt, dass es mit der Tatsache zu tun haben könnte, dass Apples jüngster Diversitätsbericht zeige, dass für Apple vor allem weiße Männer arbeiteten. "Doch das sollte keine Ausrede sein." (bsc)