Apple Music zahlt 10 Prozent mehr für Spatial Audio

Schon seit Wochen gibt es Berichte, dass Apple versuchen will, Musiker zur Herstellung von mehr Spatial-Audio-Content zu bewegen. Nun geht das Scheckbuch auf.

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Apple Spatial Audio

(Bild: Apple)

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Apple will unbedingt mehr Raumklangmusik in sein Apple-Music-Angebot bringen. Daran arbeitet das Unternehmen bereits seit Monaten. Nun holt der Konzern dafür seine Brieftasche heraus: Wie bereits vermutet worden war, erhöht Apple die Lizenzgebühren für Künstler und Bands, die Spatial Audio (das technisch auf Dolby Atmos basiert) einsetzen.

Wie 9to5Mac berichtet, beginnt die Zahlung bereits in diesem Monat. Unklar blieb zunächst, ob dies weltweit gilt oder nur die Vereinigten Staaten betrifft. Die neue Rechnung: Bis zu zehn Prozent mehr Royalties sollen für Spatial-Audio-Versionen von Musikstücken fließen. Dabei muss der Künstler nicht einmal mehr Abrufe der Raumklangvariante vorweisen. Stattdessen kalkuliert Apple die zu zahlende Lizenzgebühr anhand des Verhältnisses zwischen verfügbaren Spatial- und Non-Spatial-Titeln. Gibt es bei möglichst vielen Songs eine Raumklangversion, wird ein Bonus von 10 Prozent gezahlt – und zwar sogar, wenn niemand die Dolby-Atmos-Variante anhört.

Apple teilte weiterhin mit, dass sich die Anzahl der Spatial-Audio-Stücke seit dem Start im Jahr 2021 um "fast 5000 Prozent" erhöht habe, allein im vergangenen Jahr habe sich die Zahl verdoppelt. Eine neue Gesamtzahl aller Raumklang-Songs in Apple Music nannte Apple aber nicht. Das Unternehmen teilte weiterhin mit, dass der zehnprozentige Bonus sowohl als Belohnung für Künstler, die qualitativ hochwertigere Inhalte liefern, als auch als "eine Form der Entschädigung für den zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwand" zu betrachten ist.

Apple unterstützt Spatial Audio auf verschiedenen Geräten, dazu gehören auch Android-Telefone. Das Unternehmen verlangt keine Zusatzkosten für das Abhören, die Songs sind Teil der monatlichen Abogebühr in Höhe von 11 Euro.

Nicht jeder mag den neuen Raumklang: So gibt es insbesondere bei Spatial-Audio-Versionen klassischer Alben Kritik, da diese nicht der ursprünglichen Intention ihrer Macher entsprechen (können). Hinzu kommt, dass die Dolby-Atmos-Mixes in ihrer Qualität oft als inkonsistent empfunden werden. Dazu gehört die Verteilung der Instrumente im Raum und teils merkwürdige Entscheidungen bei den verwendeten Effekten.

Update

Unabhängige Musikfirmen sehen in Apples Schritt eine Bevorteilung großer Labels – insbesondere Universal. Die Indies hätten nicht genügend Geld, in Spatial Audio zu investieren, so Branchenkenner gegenüber der Financial Times.

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(bsc)